Gentjan «Getinho77» Zuta ist Fussballer durch und durch. Nach mehreren Verletzungen musste er seine aktive Karriere an den Nagel hängen. Doch von seinem liebsten Hobby verabschieden kam für Zuta nicht in Frage.
Neben seinem Beruf fungiert er als Nachwuchs-Trainer und anfangs Jahr ist der 26-Jährige völlig unverhofft Schweizer Meister in «Fifa 18» geworden. «Jeder kann ein guter Fifa-Spieler werden», davon ist Gentjan überzeugt, sofern man nur wenige Regeln beachtet.
Welche? Das erklärt der aktuell beste Schweizer Fifa-Spieler auch im Video (oben):
- Time Finishing: Ein neues Feature in «Fifa 19». Für einen perfekten Schuss braucht man perfektes Timing. Das heisst, man muss zweimal die Kreistaste drücken. Zuerst um mit dem Fuss auszuholen und dann nochmals kurz bevor man den Ball trifft.
- Defensive: Die Verteidiger sollte man in «Fifa 19» so spät wie möglich anwählen, da sie bereits automatisch so stark spielen wie noch nie.
- Controls: Als Anfänger sollte man sich auf die vier Grundfunktionen beschränken und diese gezielt und bewusst einsetzten. Wer offensiver spielen will kann sich sogenannte «Skills» aneignen. Hier gilt: Übung macht den Meister.
- Taktik: Bereits vor dem Spiel kann man sich verschiedene Taktiken zurechtlegen, die man während einer Partie dynamisch wechseln kann. Gentjan verrät seine Taktik einstellungen im Video (oben).
- Fussballkenntnis: Ist unabdingbar um ein guter Fifa-Spieler zu werden. Das heisst nicht nur Fussball spielen, sondern auch schauen, was die Profis sowohl auf dem Rasen als auch virtuell vormachen.
Ob diese Tricks wirklich ausreichen, um ein guter Fifa-Spieler zu werden, das haben wir gleich selbst ausprobiert, und unsere Spieleredaktorin Martina Gassner, die sich selbst als Fussball-nicht-Versteher bezeichnet, einen Abend lang zum Schweizer Meister ins Training geschickt. Ob sie mit Gentjans Hilfe wirklich besser wurde, siehst du im Let's Play Video (unten).
Fifa 19 erscheint für Playstation, Xbox, Nintendo Switch und Windows PC und kostet rund 70 Franken.
Fankurve protestiert gegen E-Sport
Gute Fifa-Spieler, wie Gentjan, hatten in der Schweiz in letzter Zeit allen Grund hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Immer mehr Fussballclubs haben E-Sportler unter Vertrag genommen. Aktuell gibt es noch keine virtuelle Fussball Liga, aber sie wird immer wieder diskutiert. Das ist offenbar so manchem Fan sauer aufgestossen, wie man am letzten Spiel zwischen YB und Basel sehen konnte.
Gleich zweimal musste das Spiel unterbrochen werden, weil beide Fankurven Tennisbälle und Gaming-Controller als Protest gegen E-Sport auf den Rasen geworfen haben. Eine absurde Situation für Gentjan Zuta, der erst noch im Frühling für YB die Schweizer Meisterschaften gewonnen hat und beim Protest-Spiel selbst vor Ort war, wie er im Interview erzählt:
Fifa: Die Mutter aller Lootboxen
Fifa gerät immer wieder wegen seiner Lootbox-Mechanik in die Kritik. Jeder Spieler, der sich ein Ultimate-Team zusammenstellen will, muss richtiges Geld für seine Spieler bezahlen. Die sogenannte Lootbox-Logik dahinter funktioniert ähnlich wie bei den Panini-Bildern: Man kauft sich ein Paket, ohne genau zu wissen, was man dafür bekommen wird.
Dahinter steckt eine Menge Geld. Viele Spieler bezahlen hunderte von Franken für ihr Team, zusätzlich zum Spielpreis, eine Altersbegrenzung gibt es dabei nicht. Genau das will Belgien nicht mehr länger akzeptieren. Sie prüfen, ob EA mit dem Lootbox-System gegen das Glücksspielgesetz verstösst und drohen mit einer Klage.
Wie viel Gentjan bereits für sein Team in Fifa 19 bezahlt hat und was er von der Mechanik hält, hat er uns im Interview verraten: