Der Name « Episode » ist Programm: Ähnlich wie bei einer Serie gibt es zu jeder Geschichte der App einzelne Episoden. Anders als bei herkömmlichen Serien haben wir aber stets die Möglichkeit, den Verlauf einer Geschichte selbst zu bestimmen.
An bestimmten Stellen können wir Entscheidungen treffen und durch das Beantworten von Fragen direkten Einfluss auf die Geschehnisse nehmen.
Mit seinen Charakteren in Barbie-und-Ken-Optik kommt «Episode» deshalb mehr wie ein interaktiver animierter Comic daher denn wie eine normale TV-Serie.
Teenies meistern Programmiersprache
Gut 57‘000 solche Geschichten können wir heute schon spielen. Und die Zahl wächst ständig. Denn bei «Episode» kann jeder seiner Kreativität freien Lauf lassen und selbst eigene Geschichten schreiben.
Im Test hat sich das aber als sehr umständlich und zeitintensiv herausgestellt. Eine einigermassen anspruchsvolle Geschichte zu gestalten, kann schnell mehrere Tage lang dauern. Denn uns steht dazu kein einfacher Editor zur Verfügung. Wir müssen eine eigens für «Episode» erfundene Programmiersprache verwenden.
Und alle Script- und Animations-Befehle zu lernen ist erst der Anfang der Arbeit. Denn für eine gute Geschichte müssen wir uns auch interessante Charaktere, witzige Dialoge und spannende Wendungen ausdenken.
Umso mehr erstaunt es, dass sich die über 6 Millionen Nutzer von «Episode» – darunter viele Teenager-Mädchen – von diesen Mühen nicht abschrecken lassen und laufend neue Episoden schreiben.
Und die kommen an: Bis heute wurden über 3 Milliarden Episoden angeschaut. Zusammengenommen entspricht das einer Laufzeit von fast 60'000 Jahren.
Kostenlos – aber nur am Anfang
Neben den Geschichten, die von den Nutzern selbst geschrieben werden, gibt es auch professionelle Inhalte. Sie schliessen an bekannte Filme und TV-Serien an und erzählen etwa die bitterböse High-School-Komödie «Mean Girls» weiter oder die TV-Erfolgsserie «Pretty Little Liars». Auch um den Popstar Demi Lovato und die YouTube-Zwillinge Dolan Twins gibt es erfundene Geschichten.
Die App gibt es gratis für iOS und Android . Wer aber mehrere Geschichten pro Tag konsumieren will, wird schnell zur Kasse gebeten. Ist die tägliche Anzahl an Gratis-Geschichten nämlich überschritten, kann man für Geld sogenannte «Passes» kaufen. Davon profitieren auch die Macher der Stories, die mit einem Teil der Einnahmen für ihre Arbeit bezahlt werden.
Mit dem Einsatz von Geld ist es auch möglich, sich mehr Geschichten anzusehen oder auch zusätzliche Features in den Geschichten freischalten – schickere Kleider für die eigene Spielfigur zum Beispiel. Schliesslich sind das Zielpublikum von «Episode» ja hauptsächlich Mädchen im Teenager-Alter.