Tarkov ist eine fiktive Stadt in Russland, in der Krieg herrscht. Im Spiel müssen wir aus Tarkov flüchten, indem wir einen gewissen Punkt auf der Landkarte erreichen. Klingt einfach, aber der Weg zum Extraktions-Punk ist steinig – um nicht zu sagen: Mit Felsbrocken gepflastert.
Denn in Tarkov wird dir nichts geschenkt (ausser hin und wieder ein bisschen In-Game-Geld, weil die Server dem enormen Spieleransturm nicht immer standhalten). Der Shooter setzt im Vergleich zu anderen solchen Games auf Realismus pur. Wir haben darum beispielsweise keinen Kompass oder eine Minimap, auf der ein gelbes Symbol zum Ausgang weist. Wer eine Karte will, googelt sie und hält sie neben dem Spiel bereit.
Feinde werden nicht mit roter Schrift markiert, wir müssen einfach wissen, wer Freund und wer Feind ist. Wie viele Kugeln noch im Magazin sind ist nicht zu sehen, es sei denn, wir nehmen das Magazin aus der Waffe und schauen hinein. Wer seine Magazine leergeschossen hat muss jede Kugel einzeln nachladen, was Sekunden oder gar Minuten dauert, in denen wir wehrlos erschossen werden können. Und wer sein Spiel mit der falschen Munition oder dem falschen Magazin startet, wird wohl keinen einzigen Schuss abfeuern.
Ein Spiel ohne Tutorial, in dem wir alles auf die harte Tour lernen müssen. Doch genau das macht auch den Reiz von «Escape from Tarkov» aus.
The Hype is real
Obwohl «Escape from Tarkov» gerade einen Hype erlebt, ist es kein neues Spiel. Bereits im Juli 2016 gab es eine erste geschlossene Alpha-Version, in der ausgewählte Spieler das Game testen konnten. Seit Sommer 2017 kann jeder in der geschlossenen Beta mitspielen, der sich das Spiel vorbestellt. Der Entwickler Battlestate hat dazu einen eigenen Spiele-Launcher herausgegeben.
Dank aktuellen Marketing-Massnahmen und dem einzigartigen Spielkonzept erfreut sich das Spiel einer stetig wachsenden Spielerbasis. Chefentwickler Nikita Buyanov hat vor zwei Wochen in einem Entwickler-Video-Blog erzählt, die Spielerzahl wachse von Woche zu Woche um 10 bis 25 Prozent und es sei für das kleine Entwicklerteam schwer, mit diesem Wachstum mitzuhalten.
Erst recht, wenn es in besonders gut laufenden Wochen auch mal einen Anstieg von 100 Prozent gibt. So geschehen Anfangs Februar, damals waren rund 100'000 aktive Spieler gleichzeitig auf den Battlestate-Servern aktiv. Während nur eine Woche später bereits 200'000 Spieler gleichzeitig mitspielen wollten.
Genau in dieser Woche wollte auch die SRF-Digital-Redaktion das Spiel zum ersten Mal streamen. Ein erfolgloser Versuch, nach über einer Stunde warten und unzähligen Fehlermeldungen haben wir aufgegeben und beschlossen, den Entwicklern etwas mehr Zeit zu geben.
Das Warten hat sich gelohnt: Wie man im Let's-Play-Video (ganz oben im Artikel) sieht, läuft das Spiel mittlerweile wieder.
«Escape from Tarkov» ist immer noch in seiner Beta-Phase. Das Spiel kostet, je nach Version, zwischen 40 und 120 Franken und ist nur über den eigenen Battlestate-Launcher am PC erhältlich.