Wie viel X steckt in der Box?
Für die weniger technikaffinen unter uns: «40 Prozent mehr Leistung als andere Konsolen» verspricht Microsoft den Spielern mit seiner neusten Konsole. Dank schnellerer Prozessorenleistung und mehr Grafikspeicher läuft die «Xbox One X» schöner, geschmeidiger und natürlich schneller als ihre stärkste und mittlerweile ein Jahr alte Konkurrentin die «Playstation 4 Pro».
Für die Techniker unter uns: Für die «Xbox One X» wurde mit AMD ein neuer Prozessor entwickelt. 8 CPU Kerne laufen mit je 2,3 Gigahertz und bringen 6 Teraflops Leistung. Das ermöglicht echtes 4K Gaming in Ultra HD. Obendrauf gibt es einen 12 Gigabyte Arbeitsspeicher. Zum Vergleich: die «Playstation 4 Pro» bietet 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 4 Teraflops mit 2,1 Gigahertz.
Die zusätzliche Leistung gibt es allerdings nicht umsonst. Mit rund 500 CHF kostet die «Xbox One X» 100 Franken mehr als ihre Konkurrentin von Sony. Anders als man vielleicht denken könnte, benötigt die Hochleistungskonsole allerdings nicht mehr Platz. Mit rund 30 cm Länge, 24 cm Breite und 6 cm Höhe ist sie rund 3-4 cm kleiner als die «Xbox One» und das obwohl das Netzteil (endlich!) intern verbaut worden ist.
Mehr Leistung, mehr Inhalt und dabei trotzdem im neuen abgespeckten und eleganten Design. Damit so etwas überhaupt möglich ist, musste das Kühlsystem komplett überarbeitet werden, hier kommt jetzt ein kompressorartiger Zentrifugalventilator zum Einsatz. Dass dieser seine Leistung wirklich bringt ist uns sofort aufgefallen, denn die «Xbox One X» läuft extrem leise und dabei höchst stabil.
Nur für Anspruchsvolle: Die Tücken der Technik
Sowohl Sony als auch Microsoft zielen mit ihren Hochleistungskonsolen auf den anspruchsvollen Gamer ab. So kann mittlerweile die volle Zahlungsbereitschaft ausschöpft werden. Angefangen vom Gelegenheitsspieler, der sich eine «Xbox One S» oder eine «Playstation 4 Slim» kauft, bis zum High-End-Kunden der zur «Playstation 4 Pro» beziehungsweise der «Xbox One X» greift.
Ein anspruchsvoller Technikkonsument muss man auch sein, um in den Genuss der vollen Leistung dieser High-End-Konsolen zu kommen. Denn auch der Fernseher, bzw. der Monitor muss Schritt halten können. Ohne ein HDR-fähiges 4k-Gerät können die Unterschiede nicht wahrgenommen werden. Solche hochauflösenden Fernseh-Geräte halten allerdings nur sehr langsam Einzug in den heimischen Wohnzimmern. Das liegt einerseits am Preis, aber auch an den fehlenden TV-Inhalten. Apropos fehlende Inhalte...
Software verkauft Hardware
Früher hat man für jede neue Konsole Exklusivtitel herausgebracht, welche dann gleich auch als Verkaufsargument dienten. Doch Zeiten ändern sich und so ist man mittlerweile bei Microsoft der Meinung, das sich ihre «Xbox One X» auch ohne Exklusiv-Spiele auf den Markt etablieren wird.
Egal ob alte Spiele oder Neuerscheinungen: In Zukunft müsse man auf die Logos «Xbox One X verbessert», «4k Ultra HD» und «HDR» achten, welche angeben, dass die Spiele extra für die neue Konsole ausgelegt sind. Hier führt Microsoft eine Liste mit allen Spielen, die ein solches Upgrade erhalten werden.
Ob das eine gute Strategie ist wird sich zeigen ─ oder auch nicht, denn Microsoft hat seit Anfang 2016 keine Verkaufszahlen mehr veröffentlicht. Man schätzt, dass sich die «Playstation 4» inklusive seiner «Slim»- und «Pro»-Version rund doppelt so gut verkauft, wie die parallel erschienene «Xbox One» mit ihren Modellen. Währen Microsoft weiter schweigt, hat Sony erst kürzlich wieder richtig starke Zahlen veröffentlicht und auch seine Erwartungen für 2017 nach oben korrigiert.
Gestochene scharfe Games ─ jetzt auch auf der Konsole
Seit Jahren streiten sich PC- und Konsolen-Gamer darum, welche Plattform die beste ist. Bisher war klar: Stehen Dinge wie flüssige Framrates, Aufrüstbarkeit oder eine butterzarte Grafik im Mittelpunkt, dann haben die PC-Spieler die Nase vorne.
Legt man Wert auf Einfachheit, dann war man mit einer Konsole besser bedient: Alle 7-8 Jahre eine Konsole kaufen - Spiel einlegen - und los geht's! Darauf konnten Konsolenspieler verlassen, doch wie gesagt: Zeiten ändern sich!
Stabile 60 FPS und 4k Gaming sind nun auch mit einer Konsole kein Problem mehr. Ein Gaming-PC hat zwar immernoch etwas mehr Leistung unter der Haube, aber der Vorsprung schmilzt rasant.
Als Gegenzug können nun aber auch die Konsolenspieler nicht mehr auf Einfachheit pochen. Alle 7 bis 8 Jahre eine Konsole kaufen, auch diese Zeiten sind wohl vorbei...