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Sharing – Über Bibliotheken und das Teilen
Aus Kultur-Aktualität vom 17.03.2020. Bild: Wikimedia
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125 Jahre Nationalbibliothek Stöbern in der Schatzkammer der Schweiz

Seit 125 Jahren sammelt die Schweizerische Nationalbibliothek in Bern das Wissen über die Schweiz. Aber vor allem teilt sie es.

Historische Dokumente, die Broschüre eines Kaninchenzüchtervereins, aktuelle Bücher sowie Zeitungen und Zeitschriften: In der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern findet man alles, was in und über die Schweiz publiziert wurde.

Und wenn nicht hier, dann lagert es im schweizerischen Literaturarchiv, der grafischen Sammlung mit Plakaten und Postkarten oder im Tonarchiv der Schweiz, der Nationalphonothek, die sich in Lugano befindet.

Daheim im Lesesaal

Alle Medien macht die Nationalbibliothek öffentlich zugänglich. Oder anders gesagt: Sie teilt das Wissen, das in diesen Medien steckt.

«Die Nationalbibliothek ist ein Potenzial», erklärt Hannes Mangold, der zu ihrem 125. Geburtstag eine kleine Ausstellung kuratiert hat. Lebendig werde die Bibliothek erst dann, wenn jemand die Informationen abrufe, die man hier finden könne.

«Sharing. Über Bibliotheken und das Teilen»

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Die Ausstellung in der Nationalbibliothek thematisiert nicht nur das Teilen und die Digitalisierung. Sie ist auch – zumindest teilweise – digital begehbar.

Auf der Homepage findet man Videos und Bilder aus der Ausstellung sowie Links zu den einzelnen online zugänglichen Sammlungen.

Die physische Ausstellung ist wegen der Ausbreitung des Coronavirus geschlossen.

Dieses Teilen hat sich allerdings verändert. Medien müssen nicht mehr physisch ausgeliehen oder im Lesesaal konsultiert werden, sondern sind immer häufiger digital bequem von zu Hause abrufbar – auch Zeitungen und Zeitschriften.

Wie alles anfing

Die Schweizerische Nationalbibliothek ist ein hochspezialisierter Betrieb mit verschiedenen digitalen Vertriebswegen geworden.

Sie macht nicht nur digitalisierte Sammlungen in Netz zugänglich, sondern stellt etwa der Plattform Wikimedia rund 14'000 Bilder zur freien Verfügung. Zudem teilt sie Fundstücke in den sozialen Medien.

Kaum zu glauben, dass sie ihren Anfang 1895 in einer Vierzimmerwohnung in der Berner Altstadt genommen hat – ohne Strom – mit gerade mal zwei Bibliothekaren. Heute sind es 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Täglich treffen Hunderte neue Dokumente ein und wandern erst durch mehrere Hände, bevor sie ausleih- oder abrufbar werden. Videostationen geben Einblicke in diese Prozesse. Und ausgewählte Objekte zeigen die Vielfalt der Bestände: Plakate, Ansichtskarten, hand-signierte Büchern und Hörbeispielen aus der Phonothek.

Virtueller Rundgang

Das Teilen habe auch eine Geschichte, sagt Hannes Mangold, es habe sich gerade in den letzten zwei Jahrzehnten stark verändert und beschleunigt.

Diesen Wandel will seine Ausstellung anhand der so genannte Sharing Economy fassbar machen. Werkzeuge, Wohnungen oder Fotos: Im Internet wird unter diesem Label auf Plattformen fast alles geteilt.

Selbstverständlich bleibt die Nationalbibliothek wegen der Coronakrise bis auf Weiteres geschlossen. Ein kleiner Trost in diesen schwierigen Zeiten: Auf der Website des Museums findet man Videos und Bilder aus der Ausstellung sowie Links zu den virtuell zugänglichen Sammlungen.

Auch sonst bietet die Website einen Einblick in das Innenleben der Bibliothek – in das Gedächtnis der Schweiz.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, 17.3.2020, 17:10 Uhr;

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