Die Idee dazu war in der Männerriege Wollishofen entstanden: Oberturner Erwin Weckermann verlegte seine wöchentlichen Turnstunden immer öfters in den nahegelegenen Entlisbergerwald. Baumstämme, Rundhölzer und Äste wurden zu Turngeräten.
Bald bat er den Förster Carlo Oldani, doch das eine oder andere «Turngerät» für seine Männerriege liegen zu lassen. Die Idee gelangte bis zum Hochschulsportlehrer Dr. Charly Schneiter, der – zusammen mit dem Förster – Unterstützer für den Waldparcours suchte.
Bei der «Vita»-Versicherung hatten die beiden Erfolg – und am 18. Mai 1968 eröffnete der erste Vitaparcours. Nicht wie eigentlich geplant auf dem Entlisberg – die Waldbesitzer wollten nicht noch mehr Leute in ihrem Wald – sondern in der Allmend in Zürich Fluntern.
Für eine bessere Volksgesundheit
In den Medien erregte die Eröffnung des ersten Vitaparcours Aufsehen: «Dass in unserer mechanisierten Zeit der körperlichen Betätigung für die Erhaltung der Volksgesundheit stets grössere Bedeutung zukommt, braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden», schrieb der Tages-Anzeiger.
Den Nerv der Zeit getroffen
Der Vitaparcours schien genau zum richtigen Zeitpunkt zu kommen, die Idee fand grossen Anklang. Die «Vita»-Versicherung lieferte das Konzept und die Tafeln – örtliche Organisationen kümmerten sich um die Wartung.
Nach nur zweieinhalb Jahren waren schweizweit schon 50 Vitaparcours eingerichtet worden. Es sei die ideale Möglichkeit Sport zu treiben, ohne sich gleich einem Verein anschliessen zu müssen, hiess es in der Sendung «Antenne» zur Eröffnung des 50. Vitaparcours im Könizbergwald bei Bern. Der 100. Vitaparcours folgte schon im Jahr darauf.
Ein königliches Vergnügen
Der Vitaparcours ist aber nicht nur in der Schweiz ein Erfolg: Auch in Frankreich und Deutschland wurden «Trimm dich»-Pfade nach Schweizer Vorbild angelegt.
Auch König Juan-Carlos von Spanien soll Interesse gezeigt haben, und die Schweizer Idee gelangte sogar bis nach Hong-Kong. Für die Schweiz beschränkte die Stiftung Vitaparcours die Zahl der Pfade auf 500. So viele gibt es bis heute.