Schweiz, 16. Jahrhundert: Das Land ist gespalten zwischen Reformierten und Katholiken. Nicht nur die Glaubensrichtungen unterscheiden sich, sondern auch der Umgang mit Geld.
Die Reformierten investieren die Gewinne, Geld fliesst in Betriebe und Manufakturen. Bei den Katholiken hingegen fliesst das Geld der Gläubigen in die Kirche. Sie leisten sich prunkvolle Bauten. Diese sollen Menschen für das düstere Diesseits entschädigen und auf das herrliche Jenseits vorbereiten.
Die Folge laut Historiker Peter Hersche: «Im protestantischen Raum wird die Wirtschaft mit allen Mitteln gefördert, katholische Unternehmen gibt es dagegen bis weit ins 20. Jahrhundert praktisch keine».
Die Aufholjagd der Katholiken
Dann passiert, womit niemand gerechnet hat: Die Katholiken, politisch und wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand, setzen zu einer eindrücklichen Aufholjagd an. Gleichzeitig werden auf protestantischer Seite fortschrittskeptische Stimmen laut.
Lassen sich die riesigen wirtschaftlichen Unterschiede zwischen katholischen und reformierten Kantonen, die bis weit ins 20. Jahrhundert reichten, alleine mit Luther, Zwingli und Calvin erklären? Der Film «Gott Arbeit Geld» von Andreas Kohli sucht nach Antworten.