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Gesellschaft & Religion Adel fasziniert: Die Strahlkraft des blauen Blutes

Königliche Anlässe erfreuen sich grosser Beliebtheit. Dank pompöser Inszenierung sind sie fernsehtauglich und garantieren die ganz grossen Gefühle. Die Geschichten erzählen sich wie Märchen. Für die königlichen Privilegien erwartet das normale Volk von den Royals jedoch auch eine Gegenleistung.

In den Märchen kommt die Prinzessin immer jung und schön daher. Entweder ist sie bereits königlichen Geblüts, oder unwiderstehlicher Liebreiz ebnet ihr den Weg zum Herzen des Prinzen. Es kommt auch vor, dass eine Prinzessin alle verfügbaren adligen Heiratskandidaten ausschlägt, und lieber den jungen Mann aus dem Volk nimmt, der es vermag, sie zum Lachen zu bringen.

Beide Varianten aus den Märchen gibt es aktuell am schwedischen Königshof. Die Verbindung von Prinzessin Victoria mit ihrem einstigen Fitnesstrainer aus Ockelbo, und auch die Brautwahl ihres Bruders Carl Gustaf sind eindrückliche Belege. Sofia, das einstige Bikini-Model, eroberte sich das Herz des Prinzen Carl Philip, der königlichen Familie, und des schwedischen Volkes. Diese wahrgewordenen Märchen zünden Phantasien.

Königinnen dürfen alt sein, Prinzessinnen nicht

Die nicht mehr ganz junge englische Prinzessin Anne, Schwester von Prinz Charles, kommt in der Berichterstattung fast nie vor. Dafür umso mehr ihre betagte Mutter, Queen Elisabeth II. Sie steht seit 60 Jahren für königliche Kontinuität in manchmal schwierigen Zeiten.

HörPunkt: Die Royals

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Königliche Familien, ihre Dramen und Feiern sind fester Bestandteil der Berichterstattung in der Regenbogenpresse. Aber auch als Herrschaftsform hat die Monarchie noch nicht überall ausgedient. Der HörPunkt widmet am 2. April einen Tag den Royals dieser Welt.

Es kann passieren, was will: Die Queen wird in ihrem unverkennbaren Stil jeglichen Turbulenzen die Stirn bieten. So gesehen ist sie eine beruhigende Erscheinung in einer krisenbeladenen Welt.

Hochwohlgeborene Popstars

Jedes Fitzelchen einer Belanglosigkeit ist den einschlägigen Postillen eine Nachricht wert. Der sogenannte «After Baby Body» wird bei Filmschauspielerinnen ebenso unter die Lupe genommen wie bei Herzogin Kate.

Kleine frisürliche Veränderungen sind Thema, wie etwa der neue Pony von Kate, oder der Bob der Schauspielerin Jennifer Lawrence. Die bange Frage, ob es sich optisch bei den betreffenden Damen wirklich auszahlt, wird in der Yellow Press sogar zur Abstimmung gebracht. Ja oder nein, ist hier die drängende Frage.

Sie sollen ihre Privilegien verdienen

Die Royals sollen sich hautnah präsentieren und doch nie ihren erhabenen Gestus einbüssen. Es wird zudem erwartet, auch eingefordert, dass sie sich für das gemeinhin Gute einsetzen. Charity, der Besuch von armen Kindern in Randgebieten, und Reisen in weniger begünstigte Regionen, gehören zu ihren Pflichten.

Wirklich die Hände schmutzig machen sich zumindest die Damen dabei nicht. Wer sich bei öffentlichen Veranstaltungen zu wenig zeigt, dem ist eine mediale Abmahnung gewiss. Selbst kurz nach einer Geburt müssen sich die englische Kate und die schwedische Victoria ablichten lassen. So ganz umsonst dürfen sie ihre grenzenlosen Privilegien dann doch nicht geniessen. Was immer sie auch tun: Sie sollten makellos auftreten. Sonst macht das Zuschauen keinen Spass.

Mitfühlen und mitgaffen

Die imposante königliche Bühne zeigt immer wieder grosses Theater. Ein Theater, das die Gefühle vieler Menschen beflügelt. Es wird mitgefiebert, ganz so, als gehörten die blaublütigen Protagonisten zur eigenen Familie.

Die Chance, sich angesichts royaler Höhen und Tiefen mit vielen anderen Menschen gemeinsam zu freuen, oder auch zu weinen, lässt offenbar jene Gefühle von der Leine, die sonst oft im eigenen, vergleichsweise kargen Alltag, ganz allein durchgestanden werden müssen.

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