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BAK-Museumsstatistik So beliebt wie das Kino: Den Schweizer Museen geht es gut

Die erste Schweizer Museumsstatistik zeigt eine grosse Beliebtheit von Museen in der Schweiz.

Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat zum ersten Mal eine Museumsstatistik veröffentlicht. Sie liefert eine Übersicht über die Schweizer Museen und ihre Beliebtheit.

In den gesamthaft 1111 Schweizer Museen wurden 2015 über 12 Millionen Eintritte verkauft. Zum Vergleich: Im selben Jahr wurden in der Schweiz 14,7 Millionen Kinotickets verkauft.

Das beliebteste Museum der Schweiz

«72% der Schweizer über 15 besuchen einmal im Jahr ein Museum, und das durch alle Altersschichten. Es ist ein sehr beliebtes Kulturgut, das die Leute besuchen», sagt George Simon Ulrich, Direktor des Bundesamtes für Statistik.

Das Publikum verteilt sich sehr ungleich auf die 1111 Museen. Die Statistik enthält zwar keine Rangliste der beliebtesten Museen, aus früheren Erhebungen ist aber bekannt, dass das Verkehrshaus in Luzern, das meistbesuchte Museum der Schweiz ist – mit mehr als einer halben Million Besucher im Jahr.

Im Jahr 2015 besuchten etwas mehr Männer die Schweizer Museen als Frauen. Doch der Unterschied ist gering. Stärker wirkt sich der Bildungsstand auf die Museumsbesuche aus, das beobachtet auch Ulrich: «Je höher die Bildung einer Person, desto häufiger geht sie ins Museum. Der Blick auf das Alter oder das Geschlecht zeigt aber: Es geht durch alle Schichten.»

Höchste Dichte in der italienischsprachigen Schweiz

Ein Drittel (367) der Schweizer Museen sind regionale und lokale Institutionen. Die Kunstmuseen machen 15% aus, gefolgt von den technischen (13%) und historischen Museen (11%).

Obwohl sich die meisten Museen in der deutschsprachigen Schweiz befinden (71,4%), verzeichnet die italienischsprachige Schweiz mit 25,1 Museen pro 100'000 Einwohner eine höhere Museumsdichte als die Deutschschweiz und die Romandie.

Abwechslungsreiche Kunstmuseen

Die meisten Schweizer Museen (89%) haben eine Dauerausstellung. Sie bewahrten 2015 insgesamt 71 Millionen Objekte auf – am meisten in den naturwissenschaftlichen Museen. Die meisten Wechselausstellungen zeigten Kunstmuseen.

Die Statistik zeigt auch, das sich die Museen darum bemühen, ihre Ausstellungen gut zu vermitteln. 97% aller Museen führten 2015 Veranstaltungen durch oder luden die Besucher zu Führungen ein.

Diese aktive Kulturvermittlung nimmt man beim BAK zufrieden zur Kenntnis. Direktorin Isabelle Chasso sagt: «Es ist ein beeindruckendes Resultat. Es zeigt, dass die Arbeit der Museen sich verbreitet hat und sich die Arbeit vor allem was die Vermittlung angeht sich sehr bewährt hat.»

Im internationalen Vergleich haben die Niederlande, Österreich und die Schweiz am meisten Museen.

Die Statistik des BAK wurde zum ersten Mal erhoben. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Schweizer Museen ihre Besucherzahlen auch halten können.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Rendez-vous, 18.04.2017, 12:30 Uhr

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