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Der 1. Weltkrieg Der Erste Weltkrieg war vermeidbar

Der Historiker Christopher M. Clark stellt in seinem Buch «Die Schlafwandler» die alte Frage nach dem Warum des Krieges. Er beschreibt detailliert, wie die Staatschefs die Risiken nicht ausreichend abgewogen hatten – und kommt zu überraschenden Erkenntnissen.

Zur Person

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Der australische Historiker Christopher M. Clark ist Experte für preussische Geschichte. Forschungsschwerpunkte sind: Pietismus und Judentum in Preussen, Kulturkämpfe in Deutschland und in Europa sowie das Verhältnis von Religion und modernem Staat.

Ausbreitung des sozialdarwinistischen Denkens, Rüstungswettbewerbe, Chauvinismus, Imperialismus – je mehr Ursachen für den Ersten Weltkrieg man nennt, desto unausweichlicher erscheint er.

Davon wollte der Historiker Christopher M. Clark wegkommen. Ihn interessierten die Handlungsspielräume und die Frage nach der Unvermeidlichkeit. Und seiner Meinung nach sei dieser Krieg keineswegs unvermeidlich gewesen.

Wie Schlafwandler in den Krieg gezogen

Der Buchtitel «Die Schlafwandler» bezieht sich auf die Handlungsweise der Staatsmänner. Diese seien wie Schlafwandler in den Krieg gezogen. Und das befreie sie keineswegs von ihrer Schuld.

Die Metapher zielt darauf ab, dass der Schlafwandler zwar zu Handlungen fähig ist, aber kein Bewusstsein für den äusseren Rahmen hat. Keiner der beteiligten Staatsmänner wäre in der Lage gewesen, die Sicht der anderen einzunehmen, jeder habe in seiner egoistischen Realität festgesteckt, so Clark.

Buchhinweis

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Christopher M. Clark: «Die Schlafwandler», DVA, 2013.

Neu daran ist, dass der Historiker die Hauptverantwortung nicht allein beim deutschen Kaiserreich sieht. Er beschreibt detailliert die einzelnen Interessen der politischen Akteure vor 1914 und erklärt, warum die beteiligten Länder die Risiken eines Krieges nicht ausreichend abgewogen hätten.

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