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Gesellschaft & Religion Die Klimaanlage wurde dank stickigen Kinosälen ein Erfolg

An heissen Tagen wie heute ist ein normaler Alltag nur denkbar dank einer segensreichen Technik: der Klimaanlage. Erfunden wurde sie vor über 100 Jahren. Was viele nicht wissen: Den Durchbruch schaffte die Erfindung erst in den Kinosälen von New York City.

Wer schwitzt, sollte ins Kino gehen. Da, im dunklen Saal, ist es schön kühl. Man muss sich vielleicht sogar ein leichtes Strickjäckchen umlegen, damit es einen nicht fröstelt. Denn Kühle und Kino gehören zusammen.

Die erste Klimaanlage baute der US-amerikanische Ingenieur Willis Carrier vor etwas mehr als 100 Jahren. Allerdings für Druckereien. Den Durchbruch schaffte die Technik erst in den Kinosälen von New York City.

Schluss mit miefenden Kinosäälen

Die Kinobetreiber der 1920er-Jahre hatten im Sommer nämlich das Problem, dass sich niemand in einen stickigen Raum voll schweissiger Menschen setzen wollte. Sie hatten ein wirtschaftliches Interesse an angenehmen Raumtemperaturen. Willis Carrier überzeugte 1925 den Besitzer des Rivoli Theatres in New York schliesslich davon, seine Erfindung in den Saal einzubauen. Das Experiment war ein voller Erfolg.

Das kam den Kinobetreibern gerade recht. Sie investierten in die neue Technologie und versprachen nun nicht mehr nur unterhaltsame Filme, sondern auch Abkühlung. Sommerfilme wurden zu Blockbustern.

Erst das Kino, dann die Welt

Die künstliche Kühlung blieb noch bis in die 1950er-Jahre ein Luxus. Heute gehört sie in den USA und vielen Teilen der Welt zur Standardausrüstung. Ohne Klimaanlage zu leben und zu arbeiten, ist in den Südstaaten undenkbar.

Auch der Boom asiatischer Metropolen wie Dubai, Hongkong oder Shanghai basiert auf der Kältetechnik. Natürlich braucht das viel Strom, und heizt das Klima auf.

Wer sich nun aber lustig machen will über Länder, in denen die ganze Zeit die Klimaanlage läuft, sollte bedenken: Unsere Heizungen laufen im Winter auch die ganze Zeit – und zwar nicht nur im Kino.

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