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Bild 1 von 8. Die Originallegende hält fest: Getreideernte «von Hand», 1956. Bildquelle: Scheidegger & Spiess.
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Bild 2 von 8. «Zehn Jugoslawen und ein Türke» beim Salatsetzen im Zürcherischen Bachenbülach, August 1973. Bildquelle: Jules Vogt.
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Bild 3 von 8. Wandmalereien von Harald Naegeli, dem «Sprayer von Zürich», Juni 1979. Bildquelle: Markus J. Hässig.
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Bild 4 von 8. «James Bond» 1968 in einer Drehpause zum Film «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» auf dem Schilthorn auf 2970 m.ü.M. Bildquelle: Foto Heinz Baumann.
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Bild 5 von 8. Expo 64: Für die Darstellung der «wehrhaften Schweiz» eingesetzte Zivilschutzangehörige. Bildquelle: Scheidegger & Spiess.
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Bild 6 von 8. Als die Gletscher noch nicht mit Folien geschützt werden mussten: Gletscherboden des Rhonegletschers, 1963. Bildquelle: Hans Gerber.
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Bild 7 von 8. Damals ein attraktives Werbebild für «Schweiz Tourismus»: Töchter des Präsidenten von Haiti, 1958 in Gstaad. Bildquelle: Björn Eric Lindroos.
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Bild 8 von 8. 75 Jahre Telefon, 1955. Bildquelle: Hans Gerber.
«Wir fotografieren alles, überall, jederzeit.» Erfüllt von diesem Motto waren die Pressefotografen der Agentur Comet Photo AG von 1952 bis zur Einstellung der Agentur im Jahr 1999 unterwegs. Sie hatten den Anspruch, «die Augen der Welt» zu sein, wie sie selber sagten. Tatsächlich: Der Comet-Bestand von 900'000 Fotografien ist ein prallvoller, schier unüberschaubarer Fundus.
Der Wertewandel in Bildern
200 Fotografien hat nun der Historiker Georg Kreis daraus ausgewählt: Stellvertreter-Bilder, die Ereignisse, Errungenschaften, Momente und Menschen festhalten. 200 Fotografien, die so viel erzählen wie tausend Worte – über den rasanten Wandel, der in den letzten 50 Jahren auch die Schweiz erfasst hat.
Zum Beispiel das Jahr 1953: Georg Kreis hat das Bild eines Mannes ausgewählt. Er trägt einen Arbeitsrock – darunter ein schneeweisses Hemd mit Krawatte – sein Arm ist voller Regenschirme. Neben ihm ein enormes Gestell, auch voller Regenschirme, alle akkurat mit Zetteln versehen. Es ist ein Bild aus dem Fundbüro im Zürcher Hauptbahnhof. Ein Schirm, so verstehen wir, hatte 1953 offenbar einen Wert.
Tatsächlich eine Art Mosaik
Beiträge zu und mit Georg Kreis
Oder 1960: ein dichter Tannenwald, darin eine breite Schneise und tiefe Bagger- und Lastwagenspuren in der Erde. Der Autobahnbau Schönbühl. Heute klagen die Menschen hier über den Lärm der Autobahn.
Oder 1988: ein Mann mit Trainerhose, Frotteetuch und Adiletten auf einem klobigen Stuhl, an dem auf der Seite eine Art Reckstange montiert ist. Der Mann blickt ernst, seine Hände umfassen die Reckstange. Das Krafttraining und der Fitnesswahn sind hier noch bieder und blutjung.
In fünf Kapiteln – zu den Themen Wandel, Brauchtum, Berühmtheiten, Grossereignisse und die internationale Welt in der Schweiz – hat Georg Kreis die 200 Fotografien geordnet. Zugegeben, die 200 Bilder sind nur Bruchstücke aus einer grossen Geschichte. In ihrer Kombination und zwischen zwei Buchdeckeln versammelt, entsteht aber tatsächlich eine Art Mosaik: ein loses, aber doch zusammenhängendes Bild.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur kompakt, 18.11.2015, 6:50 Uhr