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Gesellschaft & Religion Frauen, traut euch!

Der 29. Februar taucht nur alle vier Jahre im Kalender auf, im Schaltjahr. Auf Englisch heisst es «leap year», der 29. Februar ist der «leap day». Für diesen Tag hat sich in manchen Ländern ein ganz besonderer Brauch gebildet.

Wer die Komödie «Leap Year» kennt – laut «Time» der schlechteste Film von 2010 –, weiss bereits Bescheid: Britische, irische, aber auch finnische Männer in einer Beziehung sollten besonders am 29. Februar gewappnet sein: Am «leap day» stellen die Frauen Heiratsanträge, so wie es Anna Brady in «Leap Year» zu tun plant.

Natürlich können das Frauen auch an allen anderen Tagen tun – Meinungen dazu hat der Guardian zusammengetragen. Doch traditionellerweise ist es am 29. Februar.

Beim Korb gibt es Geld ...

Die Tradition beruft sich auf die schottische Königin Margaret. Sie soll im Jahr 1288 ein Gesetz erlassen haben, wonach es den Frauen jeweils am 29. Februar gestattet sei, ihren Angebeteten einen Antrag zu stellen. Lehnte der Mann ab, musste er Strafe zahlen – ausser er konnte eine Verlobung nachweisen.

Bei genauerer Betrachtung stellt sich die Legende als glatter Unsinn heraus: Königin Margaret wäre gerade einmal fünf Jahre alt gewesen, hätte sie das Gesetz 1288 tatsächlich erlassen. Das hält die Frauen heute aber nicht vom «Proposing» ab: Irish Central zeigt ein paar Beispiele von Kniefällen – inklusive einem missglücktem Antrag.

... oder ein Kleid

Es gibt eine weitere Figur, die den Brauch legitimiert: Der heilige Patrick, der irische Schutzheilige schlechthin. Saint Patrick soll im 5. Jahrhundert durch die heilige Bridget vom Klagen und Jammern der Frauen gehört haben, die ungeduldig auf einen Heiratsantrag des Mannes warteten. Patrick soll dann einen einzigen Tag bestimmt haben, an dem die Frauen ihrerseits das Recht erhalten sollten, Heiratsanträge zu machen – «all paar Schaltjahr», wie wir in Mundart sagen.

Lustigerweise soll dann die heilige Bridget just vor dem heiligen Patrick auf die Knie gegangen sein, um ihm einen Antrag zu stellen. Er lehnte ab – aber schenkte ihr ein seidenes Kleid, damit sie die Zurückweisung besser ertragen möge.

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