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Eine Frau zeichnet mit ihrem Finger eine aufwärts strebende Zickzack-Linie an ein Glasfenster.
Legende: Ökonomische Notwendigkeit führe zum Aufstieg der Frauen, meint US-Journalistin Hanna Rosin. sxc.hu

Gesellschaft & Religion Aufstieg der Frauen

Auf dem Titelbild des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» steht Michelangos David nicht mehr auf dem Sockel: Er sitzt und stützt den nachdenklichen Kopf in die Hände, dazu der Titel «Oh, Mann! Das starke Geschlecht sucht seine neue Rolle».

Der «Spiegel» porträtiert quer durch die deutsche Republik Paare, bei denen die Frau mehr verdient als der Mann. Auslöser für diese Titelgeschichte ist ein Buch, das in den USA hohe Wellen geschlagen hat: «The End of Men» - Das Ende der Männer, verfasst von der israelisch-amerikanischen Journalistin Hanna Rosin. Auf deutsch erscheint das Buch am 15. Januar im Berlin-Verlag.

Der «Spiegel» ist der Zeit also etwas voraus und publiziert bereits heute ein Gespräch mit der 42jährigen Hanna Rosin. Ihre wichtigsten Aussagen: Erstens sei der Titel zugegebenermassen eine Provokation. Klar aber sei, dass in den USA eine «enorme Umwälzung» in der Gesellschaft im Gang sei.

Loslösung von starren Rollenbildern

Zweitens führe nicht der Aufstieg der Frauen zum Niedergang der Männer, sondern eher umgekehrt. «Weil eine wachsende Zahl von Männern schon in der Ausbildung scheitert, den Job verliert und danach nicht mehr auf die Füsse kommt, müssen die Frauen einspringen», sagt Hanna Rosin. Die treibende Kraft sei nicht feministische Überzeugung, sondern ökonomische Notwendigkeit.

Und drittens haben Hanna Rosins Recherchen ergeben, dass es gebildeten Menschen besser gelinge, sich von starren Rollenbildern zu lösen. Sie spricht von der sogenannten «Schaukelbrett-Ehe». Will heissen, Mann und Frau wechseln sich in der Ernährerrolle ab.

Sexkino passt nicht mehr ins Quartier

In Zürich wird eine alte Männerbastion geschleift. Mit dem Stüssihof schliesst heute das letzte Sexkino im Niederdorf, wie der Tages-Anzeiger berichtet.

Edi Stöckli, der legendäre Besitzer des Stüssihofs und vieler anderer Kinos in der Schweiz, nennt zwei Gründe: Zum einen sei das Geschäft nach dem Jahr 2000 plötzlich eingebrochen. «Das Internet hat die Pornografie demokratisiert.»

Zum andern habe sich das Niederdorf gewandelt: Ein Sexkino passe nicht mehr in ein Quartier, wo es nur noch Boutiquen und Luxuswohnungen gebe. Edi Stöckli aber baut den Stüssihof nicht zu einer Boutique um. Er will künftig Schweizer Filme zeigen.

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