Der «Spiegel» schreibt von einem Trend: klein noch, aber interessant. Es werde wieder mehr getauscht oder geteilt statt gekauft, stellt er fest. Getauscht wird an Partys oder im Internet. Kleider als Tauschware sind beliebt. Aber die mehrheitlich jungen Leute tauschen und vor allem teilen auch anderes: Wohnraum, Autos, Gemeinschaftsgärten, Werkzeuge.
Tauschen - eine Bewegung
Auf Anklang trifft diese neue Form des Konsumierens - so der Spiegel – bei «Menschen, die nicht viel übrig haben für Besitz und Status, die aber dennoch auf nichts, was die Konsumwelt zu bieten hat, verzichten wollen.» Tauschen ist also eine Bewegung, die sozusagen den Spagat schafft zwischen hedonistischer und ökologischer Lebensweise. Tauschen und Teilen statt kaufen, heisst nicht verzichten.
Bereits Forschungsgegenstand
Der Trend hat bereits Forscher und Journalisten auf den Plan gerufen. Von «Collaborative Consumption», also von kollaborativem Konsum spricht eine US-amerikanische Trendforscherin. Das amerikanische Magazin «Times» zählt diese neue Konsumform zu den zehn grossen Ideen, die die Welt verändern würden.
Unternehmen springen auf
Die neue Ökonomie des Teilens ist auch den Unternehmen nicht entgangen. Für sie stellt der Trend eine Herausforderung dar. Das Baumarktunternehmen «Obi» in Deutschland etwa hat einen Verleihservice für Maschinen und Werkzeuge eingerichtet, in der Hoffnung, dass die Kunden dann wenigstens die Schrauben und Nägel bei der Firma kaufen würden.
Nur Bares ist Wahres
Nicht ums Tauschen und Teilen sondern um harte Währung geht es im «Tagesanzeiger». Im Wirtschaftsteil spricht der Schweizer Bestsellerautor Martin Suter über Geld und seinen Umgang damit. Suter ist der Autor der «Businessclass»-Kolumnen, in denen er die ich-bezogene und geldgierige Managerkaste aufs Korn nimmt.
Im Interview gibt er nun offen und ehrlich zu, wie auch ihn der Wunsch nach Geld damals als 20-Jähriger antrieb. Er stieg in die Werbebranche ein, wo schnelles Geld in Aussicht war. Damit Aufhören war dann gar nicht so einfach, erinnert sich der Autor: «Ich versuchte öfter aufzugeben und erlag immer wieder dem Lockruf des Goldes.»