Neven DuMont galt als Patriarch mit grossem Einfluss und als eine der letzten grossen Verlegerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland. Das nach seiner Familie benannte Medienhaus prägte er über Jahrzehnte. «Der Gründungsherausgeber der rheinischen Boulevardzeitung ‹Express› hat massgeblich die Geschicke der Zeitungen beeinflusst», sagte der MDS-Aufsichtsratsvorsitzende Christian DuMont Schütte.
Vom Schauspieler zum Medienmogul
DuMont wurde als Spross einer Kölner Verlegerdynastie geboren, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Obwohl er sich in München als Schauspieler und Regieassistent etabliert hatte, ging er in die USA, um das Medienwesen zu studieren. 1953 trat er in den Verlag seines Vaters ein und übernahm die publizistische Leitung beim «Kölner Stadt-Anzeiger». Den «Express» gründete Neven DuMont Mitte der 1960er-Jahre.
1966 heiratete Neven DuMont Hedwig von Auersperg. Ihr ältester Sohn Markus, ein Künstler, starb 1995. Die jüngeren Kinder sind Isabella (47) und Konstantin (45).
Verfechter der Meinungsvielfalt
Neven DuMont setzte in all seinen Jahrzehnten an der Verlagsspitze vor allem auf guten Journalismus als Konstante: «Eigentlich dienen wir im demokratischen Sinn den Bürgern. Um sie möglichst gut zu informieren, ihnen eine möglichst grosse Meinungsvielfalt zu liefern.»
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur Nachrichten, 1. Juni 2015, 6:02 Uhr