Er ist in Mazedonien geboren. Seine Eltern kamen aus dem Kosovo, und mit 18 Jahren gelangte Bashkim Iseni in die Schweiz. Sein Vater war Bauarbeiter, auch seine Mutter stammte aus bescheidenen Verhältnissen. Bashkim Iseni schlug eine brillante, akademische Karriere ein: Politologie an der Universität Lausanne, Doktorat, dann die Eliteschule in Betriebswirtschaft, die Idheap.
Die Wurzeln nicht vergessen
Heute leitet Bashkim Iseni das Newsportal albinfo.ch, das Nachrichtenmagazin für die albanisch sprechende Bevölkerung für die Schweiz. Das Portal ist aus einem Geistesblitz entstanden, als er realisierte, dass es in der Schweiz «zwar für die russische Diaspora einen eigenen Newskanal gibt, aber nicht für die viel zahlreichere albanisch sprechende Minderheit».
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Bashkim Iseni machte sich an die Arbeit, baute eine Redaktion auf, verfertigte aber vor allem ein Konzept. Das Konzept, wonach «alle Albanischsprechenden hier in der Schweiz sowohl einen starken Bezug zur Schweiz haben, und dennoch ihre Wurzeln im Kosovo, in Mazedonien oder in Albanien haben können». Eine Vision einer Identität, sagt Iseni, die «nicht statisch ist».
Das Dazwischen suchen
So finden sich auf albinfo.ch Reportagen über das neue Bürgerrechtsgesetz in der Schweiz ebenso wie ein Bericht über das Doppelbesteuerungsabkommen Schweiz-Albanien. Man findet einen Beitrag über ein kosovarisches Theaterstück in Basel neben einer Recherche zum Abfallmanagement in Albanien.
Der Blick in die Heimat, aber auch der Blick auf die Schweiz. Darum geht es Bashkim Iseni, denn es sei, «ganz sicher wichtig, was im Kosovo passiert, aber es ist wichtiger zu wissen, was in Zürich vor sich geht, wenn man dort lebt». Er versucht eine Gratwanderung, ganz bewusst, er sucht dieses «Dazwischen».
Nachrichten jenseits des Klischees
Vier Leute machen seine Kernredaktion aus. Das Newsportal hat unzählige Korrespondenten im Balkan und in der Schweiz. Bashkim Iseni schreibt, konzipiert, organisiert. Er stellt sich gerne auch mal direkt vor die Kamera, moderiert auf albinfo.tv, das im Newsportal integriert ist. Locker, aufmerksam, neugierig, immer mit diesem Blick auf das Besondere, das «jenseits der Klischees liegt».
Er gilt als einer der hundert einflussreichsten Persönlichkeiten im Kanton Waadt.