Auf vielen Fotos zeigt Rosa Parks ein sanftes Lächeln, umrundet von einem Haarkranz. Auch ihre Stimme wirkte sanft und bescheiden, als sie vier Monate nach ihrer Weigerung, ihren Platz im Bus einem Weissen zu geben, ein Interview gab. Sie habe einfach gespürt, dass sie nicht fair behandelt worden sei und das Recht gehabt habe, ihren Platz als Buspassagierin zu behalten, an jenem 1. Dezember 1955 in Montgomery Alabama.
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Schwarze boykottierten den Busbetrieb
Die Zeit sei einfach reif gewesen für einen Akt des zivilen Widerstands. Ein Akt, der eine Lawine ins Rollen brachte: Am Gerichtstermin vier Tage nach Rosa Parks Verhaftung begannen schwarze Männer und Frauen mit einem Boykott der städtischen Busse und organisierten sich in Fahrgemeinschaften. Fast ein Jahr lang dauerte der Boykott, bis am 13. November 1956 der Oberste Gerichtshof der USA das Ende der Rassensegregation in öffentlichen Bussen beschloss.
Rosa Parks aber korrigierte später, sie habe die Rassensegregation gar nicht in Frage gestellt. Denn sie sass auf einem für Schwarze bestimmten Platz im hinteren Teil des Busses. Erst als sie trotzdem angewiesen wurde, aufzustehen und einen weissen Passagier sitzen zu lassen, habe sie beschlossen, sich zu wehren.
Ehren-Grab in Washington
Bei aller Bescheidenheit: Rosa Parks war schon vor der Bus-Episode politisiert. Neben ihrem Beruf als Näherin arbeitete sie nämlich als Sekretärin bei der NAACP, einer Bürgerrechtsorganisation, die schon mehrere Klagen gegen die Rassentrennung erhoben hatte.
Wegen ihres Engagements in der Bewegung verlor sie ihren Job in einem Warenhaus. Erst viel später erhielt sie nationale Anerkennung. Nach ihrem Tod 2005 erhielt sie ein Ehren-Grab in der Rotunde des Kapitols in Washington - als erste Frau und die zweite afro-amerikanische Person.