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Blick auf die Bühne der Oper in Zürich.
Legende: Glanz und Glamour, Saus und Braus? Wieviel verdienen Star-Intendanten und Star-Dirigenten? Keystone

Gesellschaft & Religion Sollen Intendanten-Gehälter ein Staatsgeheimnis bleiben?

In Berlin herrscht Streit: Soll die Öffentlichkeit erfahren, wie viel Geld Star-Dirigenten oder Intendanten verdienen? In Zürich wurde kürzlich entschieden: Nein. Aus Persönlichkeitsschutz. Hans Läubli von Suisseculture ist aber der Meinung, die Öffentlichkeit habe ein Recht auf Transparenz.

SRF: Ja oder nein – soll die Öffentlichkeit wissen, was die Chefs der grossen Kulturinstitutionen verdienen?

Hans Läubli: Ja.

Zur Person

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Legende: Keystone

Hans Läubli (rechts) ist Geschäftsführer von Suisseculture. Von 2007 bis 2015 war er Mitglied des Zürcher Kantonsrates. Der Politiker ist Mitglied der Grünen Partei der Schweiz.

Warum?

Es geht um Institutionen, die zu einem grossen Teil von der öffentlichen Hand finanziert werden. Ich finde, die öffentliche Hand hat darum auch einen Anspruch darauf zu wissen, was die Leute dort verdienen, vor allem in leitenden Positionen. Aber auch Star-Gagen sind zum Teil sehr fragwürdig.

In Zürich wurde kürzlich entschieden, dass die Löhne der Intendanten des Schauspielhauses, der Oper oder des Kunsthauses nicht öffentlich gemacht werden müssen. Mit der Begründung, die Institutionen seien keine Staatsbetriebe im eigentlichen Sinne, sondern privatrechtliche Vereine. Ist das ein Argument?

Formal ist das sicher ein Argument. Rechtlich dürfen die Löhne aus Persönlichkeitsschutz nicht offengelegt werden. Aber ich denke, dass die öffentlichen Geldgeber Subventionen an die Bedingung knüpfen könnten, die Löhne transparent zu machen.

An anderen Orten, zum Beispiel in Basel, ist das mehr oder weniger der Fall. Da kennt man die Löhne der Intendanten.

Ja, sofern die Institutionen der öffentlichen Hand gehören, sind die Gehälter in einer entsprechenden Lohnskala verzeichnet. Dann kann man sich ungefähr ausrechnen, wie hoch die Löhne sind.

Ich denke, dass die öffentlichen Geldgeber Subventionen an Bedingungen knüpfen könnten.

In Berlin, wo diese Debatte derzeit geführt wird, wird folgendes Argument gegen die Offenlegung angeführt: Man wolle keine Neid-Debatte. Können Sie das nachvollziehen?

Das ist dieselbe Diskussion wie bei Manager-Löhnen. Man weiss, dass viele Künstlerinnen und Künstler im Prekariat leben. Diese sind entsprechend nicht glücklich zu erfahren, dass andere das Zehn-, Fünfzehn- oder Zwanzigfache verdienen. Aber ich glaube, das ist keine Frage des Neides, sondern der Transparenz.

Das Gespräch führte Remo Vitelli.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur kompakt , 01.12.2016, 7:20 Uhr

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