Bereits vor 13 Jahren hat der Schweizer Heimatschutz ein Auge auf Uster geworfen. Auf dieses Städtchen, das dank der Textilindustrie einst prächtig gedeihen konnte. Damals war der Heimatschutz begeistert, wie visionär Uster mit dem ausgeklügelten Kanalsystem rund um den Aabach umging. Der Bach trieb früher durch seine Wasserkraft die Industrie-Maschinen an. Mit dem Ende der industriellen Blüte hatte die Stadt den Mut, das eingezonte Land entlang des Aabachs umzubauen und frei zugängig zu machen.
Bereits mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet
Für bauwütige Bauherren wäre dieses Land ein gefundenes Fressen gewesen. Doch Uster hat entschieden, daraus einen umweltfreundlichen Lebensraum für die Allgemeinheit zu schaffen. Dieser Mut wurde 2001 bereits mit dem Wakkerpreis belohnt.
Seitdem ist der einst für die Industrie so wertvolle Bach zum grünen Band quer durch Uster geworden – mit den zwei stattlichen Parkanlagen Stadtpark und Zellweger-Park. Ein dritter Park wird noch entstehen.
Stadt hat erkannt, dass der Bach Gold wert ist
Der Stadtpark ist heute in Uster der Ort, an dem grosse Veranstaltungen stattfinden. Wo die Enten im akkuraten Teich ihre Runden drehen. Wo die Menschen über das Wasser der Kanäle und Teiche schauen. Und wo die Kinder spielen. Der Zellweger-Park – der ehemalige private Park der Firma Zellweger – bietet heute mit der imposanten Platanen-Allee, dem Wäldchen und den Wiesen, Platz für Menschen, seltene Orchideen und viel Kunst.
Uster hat das Potenzial des Gewässers früh entdeckt. Man hat erkannt, dass der Aabach Gold wert ist und dass sich auf kleinem Raum vielfältige landschaftliche Qualitäten modellieren lassen. Dafür erhält die Stadt als logische Folge den mit 30'000 Franken dotierten Schulthess-Gartenpreis.