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Ein Mann und ein Junge liegen auf einem Sitzsack in einem Wohnzimmer. SIe schauen lächelnd auf ein Radiogerät, das der Junge in der Hand hält.
Legende: Wie hören wir das «Echo der Zeit» in Zukunft? Zuhause oder mehr unterwegs? Imago/Westend61

Gesellschaft & Religion Wie klingt das «Echo» der Zukunft?

Im September 1945 ging die Sendung «Echo der Zeit» erstmals über den Äther. Der Anspruch: die wichtigsten Nachrichten, Reportagen, Interviews und Analysen über das aktuelle Zeitgeschehen. Wie macht sich die Sendung fit für die Zukunft? Ein Gespräch mit Isabelle Jacobi, Leiterin des «Echo der Zeit».

Isabelle Jacobi, Sie leiten das «Echo der Zeit» seit zweieinhalb Jahren. Was haben Sie in dieser Zeit verändert?

Isabelle Jacobi

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Isabelle Jacobi arbeitet seit 1999 beim Schweizer Radio. 2008 stieg sie als Produzentin beim «Echo der Zeit» ein, vier Jahre später übernahm sie die Leitung. Jacobi hat Journalismus und Wirtschaft in den USA, Anglistik, Geschichte und Theaterwissenschaften in Bern studiert.

Isabelle Jacobi: Wir haben jetzt gerade einen Veränderungsschub, der auch hörbar ist: Gestern haben wir unser neues Audiolayout präsentiert. Es ist moderner, mit Beat, eine Fusion von Klassik und Elektronik. Und letzte Woche haben wir unseren Werkstatt-Blog lanciert, da können die Zuschauer hinter die Kulissen gucken. Beide Neuerungen haben wir übrigens über Social Media geteilt: Wir setzen auf Bimedialität und zwar mit grosser Freude.

Wollen Sie mit Bimedialität eine jüngere Hörerschaft anziehen?

Ja sicher, wobei man sagen muss, dass das «Echo» ja nicht auf eine ganz junge Hörerschaft zielt, sondern eher auf Hörerinnen in der Lebensmitte, die beruflich aktiv sind, politisch und wirtschaftlich interessiert. Aber wir müssen natürlich zusehen, dass wir die jüngere Generation überhaupt noch erreichen, die ja sehr mobil unterwegs ist. Und hier bietet die Bimedialität grosse Chancen. Blog und Social Media beispielsweise sind für uns wunderbare Spielwiesen, um unsere Sendung überhaupt bekannt zu machen

Was packen Sie als Nächstes an?

70 Jahre «Echo der Zeit»

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Im September 1945 ging die erste Sendung über den Äther. Seither hat sie sich einen Namen gemacht. Der Anspruch: die wichtigsten Nachrichten, Berichte, Reportagen, Interviews und Analysen über das aktuelle Zeitgeschehen. Zum Jubiläum gibt es ein Webspecial .

Wir müssen die Veränderungen, die ich gerade beschrieben habe, zunächst implementieren, etablieren und nachkorrigieren – da sind immer viele Leute daran beteiligt. Aber wir haben bereits neue Projekte in Aussicht: Wir machen sicher eine Sondersendung im Herbst zu den Wahlen 2015 und wir denken darüber nach, Anfang 2016 ein bimediales Debattenformat ins Leben zu rufen.

Wie muss man sich das vorstellen?

Wir planen, zusammen mit der Online-Redaktion eine Debatte anzureissen, die 24 Stunden laufen und auf beiden Kanälen stattfinden soll – in einer sehr engen Kooperation.

Wie klingt das «Echo der Zeit» der Zukunft?

Das «Echo der Zeit» der Zukunft wird ähnlich klingen – wir erfinden uns nicht neu. Wir sind eine Sendung, die Themen des Tages sorgfältig selektiert, die wichtige Aktualität analysiert, kompakt und intelligent. Und wir sind eine Sendung, die auf Auslandberichtserstattung setzt – natürlich mit der Schweiz im Zentrum.

Ihr ganz persönlicher Wunsch zum 70. Geburtstag der Sendung?

Beiträge zum Thema

Ich wünsche mir, dass die Sendung einerseits die Werte erhalten und die publizistische Qualität halten kann, andererseits sich weiter bewegt und jugendlich bleibt – trotz des Alters und der Ernsthaftigkeit, die sie repräsentiert.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur kompakt, 12.5.2015, 16:50 Uhr.

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