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Gibt es ein Gottes-Gen? Warum glauben wir? Eine wissenschaftliche Erklärung

Eine Studie besagt, dass der Glaube an Gott vererbbar ist. Dass einige öfter in die Kirche gehen als andere, hat aber andere Gründe.

Wo in uns sitzt Gott? Die Wissenschaft forscht in verschiedene Richtungen, um herauszufinden, wo sich in uns die Religion verbergen könnte.

Buchhinweis

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Tim Spector: «Identically Different: Why You Can Change Your Genes». Weidenfeld & Nicolson, 2013.

Bei Studien aus den 1990er-Jahren kamen Genetiker zum überraschenden Resultat, dass uns der Glaube an Gott in die Wiege gelegt ist – dank einigen vererbten Gen-Kompositionen.

Zwillinge gehen nicht gleich oft in die Kirche

Für seine Studie befragte Tim Spector , Professor am Londoner St. Thomas Hospital, 1600 Zwillingspaare aus verschiedenen Milieus und sozialen Schichten.

Ein Mann betet in einem gelb erleuchteten Raum.
Legende: Der Mensch hat zwar kein Gen, das ihn an Gott glauben lässt, aber eine erbliche Prädisposition zum Religiösen. Getty Images

Gefragt wurde zum einen, wie stark die Teilnehmer an Gott glauben, zum anderen, wie oft sie in die Kirche gehen. Das Resultat: Die Bereitschaft zum Kirchgang wird nicht vererbt, sondern hängt wesentlich von der Erziehung ab. «Wenn wir aber danach fragten, wie stark ihr Glaube an Gott sei, stellten wir einen vererbten Effekt von rund 50 Prozent fest», sagte Spector.

Dies heisse jedoch nicht, dass es ein Gen gebe, das die Leute an Gott glauben lässt. Die Ergebnisse beziehen sich auf die Tatsache, dass die Menschen eine erbliche Prädisposition zum Religiösen haben.

Sendung: SRF 1, Einstein, 2.11.2017, 22.25 Uhr

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