Wo in uns sitzt Gott? Die Wissenschaft forscht in verschiedene Richtungen, um herauszufinden, wo sich in uns die Religion verbergen könnte.
Bei Studien aus den 1990er-Jahren kamen Genetiker zum überraschenden Resultat, dass uns der Glaube an Gott in die Wiege gelegt ist – dank einigen vererbten Gen-Kompositionen.
Zwillinge gehen nicht gleich oft in die Kirche
Für seine Studie befragte Tim Spector , Professor am Londoner St. Thomas Hospital, 1600 Zwillingspaare aus verschiedenen Milieus und sozialen Schichten.
Gefragt wurde zum einen, wie stark die Teilnehmer an Gott glauben, zum anderen, wie oft sie in die Kirche gehen. Das Resultat: Die Bereitschaft zum Kirchgang wird nicht vererbt, sondern hängt wesentlich von der Erziehung ab. «Wenn wir aber danach fragten, wie stark ihr Glaube an Gott sei, stellten wir einen vererbten Effekt von rund 50 Prozent fest», sagte Spector.
Dies heisse jedoch nicht, dass es ein Gen gebe, das die Leute an Gott glauben lässt. Die Ergebnisse beziehen sich auf die Tatsache, dass die Menschen eine erbliche Prädisposition zum Religiösen haben.
Sendung: SRF 1, Einstein, 2.11.2017, 22.25 Uhr