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Ein Fussballer springt in die Luft. Die Masse feiert ihn.
Legende: Sport kann die Massen begeistern – und enttäuschen. Reuters

HörPunkt: Sport-Marathon «Sport ist ein gesellschaftliches wie kulturelles Ereignis»

Für die einen ist Sport Leidenschaft. Für andere Mord. Und für nochmal andere ist Sport gleich Geld. Doch was denken Sportler über Sport? Adrian Knup, Mirjam Ott und Gian Gilli sprechen anlässlich des «HörPunkt-Sportmarathons» vom 2. Juni über Sport. Und darüber, ob Sport auch Kultur ist.

Adrian Knup: «Ob Sport auch Kultur ist, sollen andere beantworten»

Adrian Knup

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Legende: Keystone

Der ehemalige Fussballprofi ist Vizepräsident und Nachwuchs-Verantwortlicher beim FCB.

Sie drehen einen Kinofilm über Ihre Sportart – wie würde der Filmtitel lauten und welche Geschichte erzählen Sie?

Adrian Knup: Etwas dramatisch würde ich eine Art «Rocky-Film» für einen Fussballer drehen. Ein Junge aus ärmlichen Verhältnissen, der durch den Fussball Ruhm und Reichtum erreicht und trotzdem schön bescheiden bleibt. Titel: ….

Sport ist ein gesellschaftliches Ereignis – sehen Sie es auch als ein kulturelles? Wenn ja, weshalb? Wenn nein, warum nicht?

Ob Sport auch Kultur ist, sollen andere beantworten. Ich erlebe einfach immer wieder, dass der Sport die Massen fasziniert und einen durchaus nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Stimmung der Menschen haben kann.

Zahlreiche Rituale prägen den Sport. Welches ist Ihr Lieblingsritual?

Ein eigentliches, festes Ritual hatte ich keines. Aber ich habe gewisse Abläufe wiederholt, als ich erfolgreich gespielt habe.

Sie stehen wegen des Sports im Scheinwerferlicht. Wenn daraus nichts geworden wäre: Womit wären Sie gerne berühmt geworden?

Es geht nicht darum berühmt zu werden, sondern seine Aufgabe so gut wie möglich auszuführen. Wenn ich nicht Sportler geworden wäre, hätte ich wahrscheinlich den Beruf eines Tierarztes gewählt.

Worüber schreibt man zu wenig im Sport?

Dass der Sport ein unglaublich guter Ausgleich und Abwechslung für die Menschen sein kann, neben ihrem Berufsleben und den alltäglichen Sorgen.

Gian Gilli: «Die Werte des Sports machen aus Verlierern Sieger fürs Leben»

Gian Gilli

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Legende: Keystone

Der ehemalige Chef de Mission der Schweizer Olympia-Delegationen besitzt heute eine eigene Dienstleistungsfirma.

Sie drehen einen Kinofilm über Ihre Sportart – wie würde der Filmtitel lauten und welche Geschichte erzählen Sie?

Gian Gilli: «Die mit dem Schnee tanzen». Es wären mehrere Geschichten, welche die besonderen Beziehungen und die aussergewöhnlichen Erlebnisse der Wintersportler mit der Natur, dem Wetter und dem faszinierenden Element Schnee erzählen. Interessant wäre es aufzuzeigen, wie diese Erlebnisse in Natur und Schnee die Persönlichkeitsentwicklung dieser Sportler prägt.

Sport ist ein gesellschaftliches Ereignis – sehen Sie es auch als ein kulturelles? Wenn ja, weshalb? Wenn nein, warum nicht?

Selbstverständlich. Sport und Kultur als gesellschaftliche Tätigkeiten kann man nicht trennen. Kultur entsteht aus dem gestalterischen Element. In der heutigen Zeit hat der Sport durch seinen Wert als gesellschaftliche und soziale Tätigkeit auch eine Kultur entwickelt. Eventuell die Sportkultur?

Zahlreiche Rituale prägen den Sport. Welches ist Ihr Lieblingsritual?

Vor wichtigen Momenten kneife ich mir fünf Mal streng in den Oberschenkel, um die bestmögliche Achtsamkeit für den wichtigen Moment zu erreichen.

Sie stehen wegen des Sports im Scheinwerferlicht. Wenn daraus nichts geworden wäre: Womit wären Sie gerne berühmt geworden?

Als Unternehmer, der eine erfolgreiche Firma aufgebaut und viele Arbeitsplätze damit geschaffen und erhalten hätte. Der auch in der Firma eine spezielle Unternehmenskultur lebt und damit seinen Mitarbeitern identifikationsstarke Werte vorlebt und mitgibt. Und der viel Verantwortung übernimmt.

Worüber schreibt man zu wenig im Sport?

Über die Werte des Sports, welche aus Verlierern im Wettkampf ebenfalls Sieger machen, nämlich Sieger fürs Leben.

Mirjam Ott: «Mein Sport bietet viel Kulturelles»

Mirjam Ott

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Legende: Keystone

Nach 18 erfolgreichen Jahren als Curlerin wird Mirjam Ott künftig als Trainerin des Teams Baden Regio tätig sein.

Sie drehen einen Kinofilm über Ihre Sportart – wie würde der Filmtitel lauten und welche Geschichte erzählen Sie?

«Der Weg zum Ziel»: Ich würde im Kino Film über unsere Teamarbeit im Curlingteam berichten. Beispielsweise darüber, was es heisst, hohe Ziele zu definieren, gemeinsam daraufhin arbeiten, Rückschläge zu verarbeiten, Erfolge zu feiern. Ich würde versuchen, die Teamdynamik in einem Curlingteam aufzuzeigen: Wie wir uns auf die Spiele vorbereiten, wie wir Spiele nachbesprechen, aber auch wie wir viele gemeinsame Stunden zwischen den Spielen und Wettkämpfen gemeinsam «totschlagen». Ebenso käme im Film zum Ausdruck, wie wichtig Kommunikation und Rollenverhalten im Team ist.

Sport ist ein gesellschaftliches Ereignis – sehen Sie es auch als ein kulturelles? Wenn ja, weshalb? Wenn nein, warum nicht?

Der Sport ist für mich ein gesellschaftliches wie kulturelles Ereignis. Neben «dem sich messen auf dem Eis» hat der Curlingsport sehr viele gesellschaftliche Momente. Mein Sport bietet aber auch viel Kulturelles. Gemeinsam auf dem Eis zu kämpfen ist länderübergreifend. Man lernt an Wettkämpfen andere Nationen kennen. Man lernt an Wettkämpfen im Ausland andere Kulturen kennen. Und da der Curlingsport traditionell sehr gesellschaftlich ist, ist der kulturelle Austausch Programm. Die internationale Curlingszene ist eine grosse Familie und bietet daher auch eine fantastische Platform, um sich kulturell auszutauschen.

Zahlreiche Rituale prägen den Sport. Welches ist Ihr Lieblingsritual?

Rituale sind wichtig im Sport. Sie geben Sicherheit und helfen zu fokussieren. Mein wichtigstes Ritual ist sicher die Konzentrationsphase vor der Steinabgabe: Die Art und Weise den Stein zu putzen und sich auf das Ziel auszurichten.

HörPunkt: Sport-Marathon

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Man könnte stundenlang über Sport reden, nicht nur über Resultate und Bestleistungen. Radio SRF 2 Kultur tut es im « HörPunkt »; 5½ Stunden lang, am 2. Juni. Ein Marathon. Mit dem Philosophen und Sportwissenschaftler Gunter Gebauer, Ex-Fussballer Adrian Knup, Curlerin Mirjam Ott und Olympiakenner Gian Gilli.

Sie stehen wegen des Sports im Scheinwerferlicht. Wenn daraus nichts geworden wäre: Womit wären Sie gerne berühmt geworden?

Ich sehe mich nicht unbedingt im Scheinwerferlicht. Auch habe ich nie Sport betrieben, um berühmt zu werden. Curling ist und war meine Leidenschaft. Wenn ich hätte berühmt werden wollen, wäre ich wahrscheinlich Filmschaupielerin geworden.

Worüber schreibt man zu wenig im Sport?

Ich glaube, dass die Medien ein breites Spektrum «Sport» abdecken. Trotzdem könnten man sich vielleicht noch etwas mehr Hintergrundinformationen, Backstage-Gespräche, «Was geschieht auf der Hinterbühne?», was motiviert und bewegt den Sportler etc. wünschen.

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