Seine letzte Station war Hongkong. Für das Treffen der reformierten Kirchen ist er gerade in der Schweiz. Danach geht es weiter in die USA und dann wieder nach Asien. Chris Ferguson, Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, verbringt fast mehr Zeit im Himmel als auf der Erde.
Das Klima belasten, um es zu retten
Ein Dilemma, wie er selbst zugibt: «Um uns wirkungsvoll für unsere Ziele einzusetzen, müssen wir fliegen – und damit gegen unsere eigenen Werte verstossen.»
Mit Zielen und Werten meint Christ Ferguson nichts Geringeres als eine gerechtere Welt. Dazu gehört auch der Erhalt der Schöpfung – sprich der Umweltschutz und der Kampf gegen den Klimawandel.
Treffen mit Vertretern aus der ganzen Welt
Dieser globale Kampf benötige die globale Gemeinschaft, glaubt Chris Ferguson. Und dieses Gefühl der globalen Gesellschaft entstehe im persönlichen Kontakt und nicht via Skype.
Einmal jährlich trifft sich das Exekutivkomitee der reformierten Weltgemeinschaft – rund 20 Leute aus der ganzen Welt. Alle sieben Jahre findet eine Generalversammlung statt – mit Delegierten aus 232 Mitgliedskirchen weltweit.
Unverzichtbare Treffen?
Auf diese Treffen könne nicht verzichtet werden, nur um nicht fliegen zu müssen, sagt Chris Ferguson. Die Treffen fänden zudem dezentral statt, an immer anderen Orten – etwa in Ghana oder in Südkorea.
«Wir wollen nicht aus einem Zentrum operieren, das Macht, Wissen und Deutung vorgibt», erklärt Generalsekretär Chris Ferguson. «Deshalb gehen wir an Orte, die isoliert sind, die eine andere Sichtweise bieten. So können wir lokale Themen mit internationalen Herausforderungen verknüpfen.»
Für Chris Ferguson gilt: Die Vielfliegerei für internationale Treffen ist ein Übel. Aber eines, das in Kauf genommen werden muss, um das grössere Übel der sozialen Ungerechtigkeit zu bekämpfen.