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Künstler Robin Bell Eine Lichtgestalt im Kampf gegen Trump

Robin Bell beamt Protestsprüche gegen Donald Trump auf Fassaden – aktuell «This is a Shithole» an das Trump-Hotel in Washington. Die Botschaften stehen nur flüchtig da, verbreiten sich im Netz aber endlos weiter.

«Shitholes»: ein Wort, das im Weissen Haus selten fällt. Entsprechend gross ist das Echo auf Donald Trumps Äusserung, afrikanische Länder seien «Dreckslöcher».

Bei einem Treffen soll der Präsident das Wort mit Blick auf Einwanderer aus Haiti und El Salvador «wiederholt» verwendet haben, sagen Insider. Trump streitet ab.

Sprüche und Scheisshaufen-Emojis

Die verbalen Entgleisungen sind auch dem amerikanischen Lichtkünstler und Aktivisten Robin Bell sauer aufgestossen. Er parkierte seinen Van vor Trumps Hotel in Wahington und projizierte mit einem Beamer «This is a Shithole» über den Eingang – im Wechsel mit anderen Sprüchen und Scheisshaufen-Emojis.

Selber Drecksloch, so Bells Aussage.

«Happy to help, Bro!»

Robin Bell ist bekannt für seine Lichtinstallationen. Seit mehreren Jahren nutzt er sie, um zu protestieren – zuerst gegen Umweltverschmutzung und Ungleichheit. Seit einem Jahr hat er einen neuen Lieblingsfeind: Trump und dessen politisches Umfeld.

Immer wieder bestrahlt er das Trump International Hotel mit Sprüchen und dem Aufruf #Resist. Im Mai prangte an der Hotelfassade «Emoluments Welcome», «Vergütung willkommmen», und «Bezahl deine Bestechung hier»:

Im letzten Sommer projizierte Bell auch etwas an Trumps Soho House in New York: ein Bild von Wladimir Putin mit den Worten «Happy to help, Bro!». Davor liess er als russische Soldaten eingekleidete Menschen Spalier stehen.

Bei anderen Aktionen bildete er den Justizminister Jeff Sessions als Klansman am Gebäude des Justizdepartements ab, oder griff Aussenminister Rex Tillerson an.

Dank Twitter verbreitet sich die Botschaft

Licht-Projektionen als politisches Signal zu nutzen, ist kein neuer Trick: Parlamente und Botschaften, Firmensitze und Gotteshäuser werden immer wieder aus Protest bestrahlt. Rechtlich gesehen ist das nicht verboten: Schliesslich wird nichts beschädigt, niemand behindert.

Doch so viel Aufmerksamkeit wie Robin Bell erhalten die wenigsten Aktivisten. Seine «Shithole»-Aktion übertrug er live auf Twitter: Drei Millionen Menschen sahen zu, Tausende teilten sie.

Alles was er dazu braucht: Einen Parkplatz für seinen Van, der mit einem Beamer ausgerüstet ist. Das Licht selbst ist nach zehn Minuten wieder ausgeknipst. Ein flüchtiger Moment nur ist also seine Botschaft zu sehen – in den sozialen Medien wird sie aber tausendfach verbreitet.

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