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Gesellschaft & Religion Problem Ökumene: «Katholische Kirche hat unchristliche Gesetze»

«Tieftraurig und enttäuscht» ist der katholische Priester und Mönch Willi Anderau nach dem Gottesdienst von letzter Woche. In Dübendorf hätte es eine konfessionsübergreifende Eucharistie geben sollen. Sie wurde aber von mehreren Seiten verhindert.

Für Laien klingt es unspektakulär: Das Abendmahl zusammen feiern, über die Konfessionsgrenzen hinweg, gemeinsam mit Reformierten und Orthodoxen. Das war die Idee einer Eucharistiefeier, die die ökumenische Tischgemeinschaft Symbolon am Samstag in Dübendorf geplant hatte. Doch daraus wurde nichts – denn eine solche Eucharistiefeier ist bei den Katholiken und bei den Orthodoxen verboten.

Priester nur als Gäste zugegen

Der orthodoxe Priester durfte deshalb gar nicht erst zum Gottesdienst in Dübendorf kommen. Die beiden katholischen Priester waren zugegen. Sie sprachen aber den Abendmahlstext nicht mit und sie teilten keine Kommunion aus. Dies, nachdem die katholische Kirche das streng verboten hatte.

Gläubige hatten Tränen in den Augen

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Willi Anderau: «Ich schaue traurig auf diesen Samstag zurück ...»
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Die beiden katholischen Priester fügten sich, um die aktuellen Verhandlungen um die Pfarrei-Initiative nicht zu belasten. Diese Initiative will, dass die katholische Kirche ihr Regelwerk anpasst. Dies betrifft unter anderem auch die Vorgaben für ökumenische Gottesdienste.

«Einige Gläubige hatten Tränen in den Augen», sagt der katholische Priester Willi Anderau gegenüber Radio SRF 2 Kultur. Er kann die strenge Haltung der katholischen Kirche in solchen Fällen nicht nachvollziehen. Für ihn ist ein solches Verbot der Eucharistiefeier ein «Machtspiel». Das strenge Regelwerk spiegle nicht, was in der katholischen Kirche gelebt werde.

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