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Rete Due: Mario Timbal zum Umbau von RSI
Aus Kultur-Aktualität vom 19.04.2021. Bild: SRG
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Umbau von «Rete Due» RSI-Direktor: «Das Angebot der Kultur wird erweitert»

Der Kultursender Rete Due wird umstrukturiert: Mehr Musik, weniger Wort. Der RSI-Direktor versichert, dass die Kultur trotzdem nichts einbüsst.

Im Tessin wird seit Monaten über die Zukunft des Kultursenders Rete Due diskutiert. Ausgelöst hat die Diskussionen die Ankündigung der Radio- und Fernsehdirektion der italienischsprachigen Schweiz: Sie will den Sender umbauen – mehr Musik, weniger Wort. Eine breit abgestützte Petition und Vorstösse in Bundesbern sind die Folgen des angekündigten Umbaus.

Seit Anfang April ist ein neuer Mann am Ruder: Mario Timbal heisst der neue Direktor von RSI. Wie er mit diesen Umbauplänen der alten Direktion umgeht, hat der neue Radio- und Fernsehdirektor der Belegschaft jetzt mitgeteilt.

«Das Angebot der Kultur wird damit erweitert»

«Was mir gefallen würde, ist, wenn der qualitativ hochstehende Sender Rete Due seinen Horizont insofern vergrössern würde, als dass er noch mehr kulturelle Formen umfasste», so Timbal. Mit dem grossen Wissen der Mitarbeitenden könnten damit auch auf anderen Sendern kulturelle Beiträge eine Heimat finden, sagt er. «Das Angebot der Kultur wird damit erweitert», so Timbal.

Viel zu reden gegeben hat in den letzten Wochen ein Zahlenverhältnis: Dass nämlich künftig der Wortanteil von heute 40 Prozent nur noch bei 10 Prozent liegen soll. Zugespitzt heisst das: Der Kultursender Rete Due soll zu einem Musiksender werden. Wortbeiträge gibt es nur noch On Demand im Internet.

Radiostudio – im Vordergrund ein Mikrofon. Unscharf im Hintergrund eine Frau mit Kopfhörern.
Legende: RSI-Direktor Mario Timbal glaubt daran, dass der Kultursender Rete Due wachsen kann. Keystone / Pablo Gianinazzi

Dazu die kurze Replik von Mario Timbal: «Ich kann Ihnen versichern, ich glaube an das Wort und daran, dass das Wort das zentrale Element des Radios ist».

«Ich sehe keinen Abbau von Rete Due»

Und weil Mario Timbal weiss, dass es viele Tessinerinnen und Tessiner gibt, die der Führungsriege der RSI sehr misstrauisch gegenüberstehen, betont er in Bezug auf die geplanten Umbaupläne: «Ich sehe keinen Abbau von Rete Due. Von Gesetzes wegen haben wir den Auftrag, zu informieren und Hintergründe zu liefern. Dem werden wir nachkommen.»

Timbal sagt, Rete Due sei im Tessin ein Label für Qualität. Und er glaube daran, dass Rete Due gar wachsen könne. Zuversicht spricht aus seinen Worten. Er will frischen Wind in das Radio und Fernsehen der italienischsprachigen Schweiz bringen. Er will Kreativität fördern. Er will das in der Öffentlichkeit angeschlagene Image von RSI verbessern und intern die Transparenz fördern.

Auch der Radio-Konsum ändert sich

Timbal hat viel vor und braucht dazu seine Mitarbeitenden. Auch das hat er deutlich gemacht. Sein Auftritt ist auf positives Echo gestossen.

Das Angebot von Rete Due wird sich verändern, da sich das Verhalten der Radiohörerinnen und -hörer auch in der italienischsprachigen Schweiz verändert. Es wird weniger analog Radio gehört. Auch hier wird versucht, ein jüngeres Publikum anzusprechen.

Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Aktualität, 19.4.2021, 07:06 Uhr.;

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