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Mehrere Cartoonfiguren mit Maschinengewehrern in der Hand.
Legende: Wenn Elsa plötzlich losballert: Youtube Kids ist nicht immer für Kinder. SRF

Gewaltvideos für Kinder YouTube lässt Kinder ins Messer laufen

Eiskönigin Elsa knallt mit dem Maschinengewehr umher und Peppa Pig schreit vor Schmerzen. Auf YouTube Kids gibt es Filme, die nicht für Kinder sind, aber trotzdem gezeigt werden. Eltern gehen nun vermehrt dagegen vor.

Worum geht's?

Seit 2015 gibt es Youtube Kids in den USA. Eine Videoplattform nur für Kinder. Sie ist eine der erfolgreichsten Apps im Kinderbereich. In der Schweiz ist der Dienst nicht verfügbar.

Der Konzern verkauft mit Youtube Kids Sicherheit für Kinder und Kontrolle für Eltern – doch leider kann YouTube das Versprechen nicht halten. Seit Monaten häufen sich die Meldungen, dass Anbieter Kinder mit brutalen Videos austricksen.

Auf den ersten Blick sehen die Videos harmlos aus. Die Protagonisten scheinen vertraut: Peppa Pig, Eiskönigin Elsa und andere – doch plötzlich wird der Kinderfilm zum Horrorstreifen. Peppa Pig bekommt von einem Brutalo-Zahnarzt die Zähne gezogen und schreit laut oder Elsa wird zur Killerin. Nicht wirklich Filme für Kinder – oder sogar Kleinkinder.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur .

Warum ist's interessant?

Youtubes Sicherheitsvorkehrung heisst: Algorithmus. Das bedeutet: Kein Mensch kontrolliert die hochgeladenen Videos, sondern nur eine Software. Diese ist jedoch nicht so zuverlässig, wie viele Eltern es sich wünschen würden.

Youtubes Haltung dazu: Eltern könnten ja die Videos melden, 24 Stunden am Tag. Das Problem dabei: Die wenigsten Eltern schauen sich jedes Video ganz an, bevor ihre Kinder es sehen. Und wenn die Kinder es merken, ist es bereits zu spät.

Eltern haben somit nur die Chance, entweder die Suche auszuschalten, so dass man diese Filme nicht mehr finden kann, oder ganz auf die App zu verzichten. Wenn man beides nicht lassen kann, sollte man sich die Titel der Videos genau anschauen. Oft bestehen sie aus einer Aneinanderreihung von Suchwörtern, um die Trefferquote zu erhöhen. So oder so: Ein Kontrollblick der Eltern lohnt sich wohl immer, wenn man nicht möchte, dass die Sprösslinge solche Videos sehen.

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