Worum geht's?
Kürzlich testete Google bei einigen iPhone-Nutzern eine neue Funktion: Wenn man bei Google Maps ein Ziel eingibt, wird angezeigt, wie viele Kalorien man auf dem Fussweg dorthin verbrennt. Die Anzahl Kalorien wurde illustriert mit einem kleinen, rosa Cupcake.
Auf Twitter haben viele Nutzer dieses Feature kritisiert. Viele fühlten sich von der Kalorienrechnerei unter Druck gesetzt .
Andere wiesen darauf hin, dass die Funktion für Menschen mit Essstörungen problematisch sei .
Google hat auf diese Kritik reagiert und die Funktion gestern wieder entfernt.
Warum ist's interessant?
Google dürfte die Funktion als Motivation, öfters mal zu Fuss zu gehen, verstanden haben – was durchaus eine gute Sache ist. Das Problem ist in erster Linie, dass der Nutzer keine Wahl hatte, ob er seinen Kalorienverbrauch vorgerechnet bekommt oder nicht.
Viele Nutzer finden es ärgerlich, wenn sie etwas vorgesetzt bekommen, ob sie es wollen oder nicht – auch wenn es kostenlos und gut gemeint ist.
Das musste zum Beispiel auch Apple vor ein paar Jahren schmerzvoll erfahren, als man allen Nutzern ein neues Album der Band U2 auf die Geräte schickte. Man erwartete, dass die Nutzer sich über die Gratis-Musik freuen, stattdessen ärgerten sich viele über die ungefragt installierte Musik .
Das Ende des Cupcake-Zählers dürfte Google verkraften – der Konzern musste schon weit kostspieligere Experimente abbrechen. Die Datenbrille Google Glass, die vor drei Jahren nach lautstarker Ankündigung auf den Markt kam - und nur ein Jahr später sang- und klanglos wieder verschwand .