Ausstellungstipp
Vom kleinen Raubsaurier bis zum gigantischen Pflanzenfresser: Eine ganze Schar von Dinos sind vom privaten Sauriermuseum Aathal ins Naturhistorische Museum Zürich umgezogen. Mit dabei sind ein 17 Meter langer Langhals, ein zähnestrotzender Allosaurus oder auch ein schrecklich-harziger Nanosaurus. Die neue Dauerausstellung stellt diese Urviecher einigen heute lebenden Tieren gegenüber. Das ist informativ, hat Schalk und Witz und regt die Fantasie an. (Remo Vitelli)
Filmtipp
Ein zeitloser Film über Liebe und Tod: «Die Herrlichkeit des Lebens» erzählt vom letzten Lebensjahr Franz Kafkas. Der Schriftsteller, dessen Tuberkulose sich zunehmend verschlimmert, lernt im Jahr 1923 an einem Strand die Erzieherin und Schauspielerin Dora Diamant kennen. Aus Liebe zu ihr zieht er nach Berlin, wo sie bis zu seinem Tod an seiner Seite bleibt. Das Regie-Duo Georg Maas und Judith Kaufmann zeichnet in ihrem hell-melancholischen Liebesfilm ein ungewohnt heiteres und humorvolles Bild von Kafka. Dabei erlebt das Paar nicht nur die Freuden frischer, junger Liebe, sondern muss auch die Bürde schwerer Krankheit und des Sterbens tragen. (Brigitte Häring)
Albumtipp
Keine Schweizer Band groovt so schön wie Klaus Johann Grobe : Nach sechs Jahren Funkstille veröffentlichen Daniel Bachmann und Sevi Landolt ihr viertes Album – und lassen es dafür schön gemächlich angehen. Das gemässigte Tempo hat jedoch absolut nichts mit Altersmilde zu tun, sondern mit dem Konzept des Albums: Es ist ein entschleunigter Roadtrip an die Adria, auf den uns das Duo aus Zürich und Basel hier entführt. Auch die Sprache ist eine andere: Gesungen wird neu auf Englisch und Italienisch. (Luca Bruno)
Bühnentipp
Eine Frage der Demokratie: Das Setting ist einfach: Ein Radiostudio, eine Moderatorin und ein fiktiver SVP-Nationalrat. Die Spielregel: Jede Frage muss mit Ja oder Nein beantwortet werden. Die Pointe: Die Moderatorin ist eine Künstliche Intelligenz. In seinem Stück «Ja oder Nein – eine Partei im Kreuzverhör» zerlegt Lukas Holliger polemisch populistische Argumentationsmechanismen. Die Uraufführung im September 2022 provozierte einen SVP-Politiker dermassen, dass er und seine Partei dafür weibelten, dem Theater die Subventionen zu streichen – ohne Erfolg. Im Rahmen des Human Rights Film Festival Zürich zeigt das Sogar Theater das Stück nun für drei weitere Vorstellungen. (Dagmar Walser)