Die Organisation Global Health 50/50 ist unzufrieden damit, wie Gender in Fotografien gezeigt wird: «Wir sehen einen Mangel an Diversität und an kritisch reflektierten Bildern von Gender im globalen Gesundheitswesen», sagt Kent Buse, einer der Gründer der Organisation.
Aus diesem Grund hat die Organisation einen weltweiten Wettbewerb ausgeschrieben: Fotografinnen sollten zeigen, wie Gender in verschiedenen Kulturen wahrgenommen wird. Über 200 Fotografen aus 50 Ländern haben teilgenommen.
Die Bilder, die nun unter dem Titel «This is Gender» in London ausgestellt werden, zeigen Menschen, die wir sonst tatsächlich selten in Fotografien zu sehen bekommen.
Zu sehen sind Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Und doch haben fast alle Bilder eine Gemeinsamkeit: Sie strahlen Stärke und Lebensfreude aus.
Im Haus der Witwe
Dieses Foto des weissrussischen Fotografen Andrei Liankevich hat den Wettbewerb gewonnen: Es zeigt die Witwe Markevich Volha Fedarauna in ihrem Haus. In Weissrussland gibt es im Alter über 65 doppelt so viele Frauen wie Männer.
Der schwangere Harry
Der Transmann Harry ist schwanger. Das Bild zeigt ihn bei sich zu Hause in Montreal. Es ist Teil der Reihe «Queer Portraits» des kanadischen Fotografen JJ Levine.
Zwischen Kindheit und Erwachsenenalter
Das Foto zeigt den 15-jährigen Sohn des italienischen Fotografen Stefano Zocca. Es entstand in einem österreichischen Thermalbad und befasst sich mit dem Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter.
Im Kornfeld
Der simbabwische Fotograf Micha Serraf setzt sich als Fotograf und Künstler mit Südafrika nach der Aprtheid auseinander. Das Bild zeigt zwei Menschen mit nichtbinärer Geschlechtsidentität in einem Feld in Johannesburg.
Ein bunter Pfau
Der Amateur-Fotograf Shirsendu Banerjee zeigt einen jungen Mann, der den «Chhou», einen indischen Volkstanz, übt. In einem Hindu-Epos spielt er einen Pfau. Genderfluide Rollen wie diese sind für Männer in Hindu-Epen durchaus üblich.
Lachen am Rand der Gesellschaft
Das Bild der Italienerin Silvia Alessi zeigt drei muslimische Transfrauen in Mumbai. «Hijra», wie Transgender-Personen in Indien genannt werden, leben oft am Rande der Gesellschaft, sind Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt.