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Comic über Vals Mystery-Comic in Zumthors Therme

In diesem Comic ist die Hauptfigur ein Bau. «Der Magnet» des jungen französischen Zeichners Lucas Harari ist eine schwärmerische Hommage an Peter Zumthors Therme in Vals.

Atmosphärisch. Präziser Strich. Drei Farben reichen: Blau, Rot und Schwarz.

«Der Magnet» zieht magisch an.

Die Story: Ein Architekturstudent aus Paris reist nach Vals. Er vermutet in der Therme ein verborgenes Geheimnis. In den Schweizer Bergen erlebt er allerhand Unerklärliches. Hört von alten Geschichten, dass sich der Fels einmal alle hundert Jahre öffne. Ein mysteriöser Gegenspieler will ihn an der Recherche hindern.

Mystisch, mysteriös

Lucas Harari, der Autor, sieht eine direkte Verbindung zwischen seiner Geschichte und der Architektur: «Meine Erzählung ist mystisch, mysteriös, vielleicht gar esoterisch, weil das Gebäude diese Farbe vermittelt, eine solche Erzählung geradezu verlangt.»

Grafische Darstellung der Berge.
Legende: Ein Student erlebt Unerklärliches in den Schweizer Bergen. Edition Moderne

«L’aimant», so der Originaltitel, ist vor einem Jahr auf Französisch erschienen. Bis heute wurden davon 20'000 Exemplare verkauft, ein ausgezeichneter Wert für einen Erstling. Der Bestseller des Verlags im vergangenen Jahr. So dass ihm bereits eine Ausstellung gewidmet wird. In Rouen, im Architekturmuseum der Normandie.

Reduziert – wie Zumthors Bau

Scheu wirkt er, der 28-jährige, kürzlich bei der Vernissage. Wie überrollt von dem überraschenden Erfolg, der auch alles andere als geplant war. Die Graphic Novel war ursprünglich Hararis Abschlussarbeit an der Kunsthochschule. «Das war für mich eine Rückkehr zu meiner ‹alten Liebe› – den Comics. Mit all den Zeichnern im Kopf, die ich seit meiner Jugend verehre.»

Keine Dekoration, kein Firlefanz

Sein Stil ist angelehnt an die sogenannte «Ligne Claire», wie sie etwa Hergé bei Tintin anwendete. Vereinfacht, realistisch. Nur was wesentlich ist für die Geschichte. Keine Dekorationen, kein Firlefanz. Genau wie in Zumthors Bau.

Lucas Harari lebt in einem Vorort von Paris. Sein Vater stammt ursprünglich aus Ägypten, die Mutter hat polnische Vorfahren.

Eine magische Erfahrung

Beide sind Architekten. Auf einer der vielen «Pilgerreisen» – von alten Kirchen zu Bauten moderner Architektur – kam er erstmals in Kontakt mit der Therme in Vals.

Damals, als Dreizehnjähriger, ein magischer Moment. «Da war für einmal ein beinahe spielerischer Ort, ich konnte baden, sog all die besonderen Geräusche und Gerüche auf, es war eine magische Erfahrung.»

Fesselnder Ort

Zurückgekehrt ist er in all den folgenden Jahren nie. Aber der Ort hat ihn nicht mehr losgelassen. Gezeichnet hat er die Geschichte mithilfe von Fotos und einer 3D-Animation aus dem Internet.

Grafische Darstellung eines Gebäudes in den Bergen.
Legende: Hariri sieht eine enge Verbindung zwischen der Architektur und seiner Geschichte. Edition Moderne

Ein Mystery-Krimi im architektonischen Milieu. Hat Harari damit seine Nische gefunden? Der Autor verneint. «Es gibt für mich keinen anderen Bau, der mich zu einer Geschichte inspirieren würde.»

Kurzkritik

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«Der Magnet» ist ein grafisches Meisterstück. Detailreich und präzis zeichnet er nicht nur die Therme, sondern auch die ganze Umgebung. So wird die Lektüre zum grossen Vergnügen zwischen wiedererkennen und sich treiben lassen in der fantastischen Vorstellungswelt des Zeichners. Lucas Harari ist es gelungen, seine Schwärmerei aus Kindstagen in eine aussergewöhnliche Graphic Novel zu packen. Nicht alles ist plausibel – muss es im Comic ja auch nicht. Aber die Geschichte fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Entwickelt einen starken Sog bis zum krachenden Finale.

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