Hach, Olympia! Da treffen sich Sportlerinnen und Sportler aller Herren- und Damenländer um Höchstleistungen zu vollbringen. Inspiriert und angetrieben vom antiken olympischen Geist höchstselbst: citius, altius, fortius – schneller, höher, stärker.
Um die Einheit von Körper und Geist zu gewährleisten, setzte sich der Gründer der Olympischen Spiele der Neuzeit, Pierre de Coubertin, zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Kunst ein.
Wie Schwimmer und Hürdenläufer sollte sich auch die Künstler im Wettkampf messen.
Ohne Kunst fehlt etwas
So gab es zwischen 1912 und 1948 diverse olympische Kunstdisziplinen. Diese reichten von Kupferstechen, über Architektur und Musik bis zur Bildhauerei. Voraussetzung: Die Werke mussten einen Sportbezug aufweisen.
Die olympische Idee spiegelte de Coubertins Ideale wieder: ein friedliches Kräftemessen der Nationen, das gleichzeitig der Körperertüchtigung diente. Die schönen Künste durften da nicht fehlen.
Gold für die «Ode an den Sport»
Doch so einfach, wie sich das der adelige Pädagoge vorgestellt hatte, war es nicht. Zunächst sträubten sich viele Künstler davor, ihre Kunst von einer Jury bewerten zu lassen.
Für die ersten Spiele mit Kunstwettbewerb 1912 reichten nur rund 30 Künstler ihre Werke ein. Darunter auch Pierre de Coubertin selbst.
Er verwendete für sein Gedicht «Ode an den Sport» jedoch ein Pseudonym.
Unter den Namen «Georges Hohrod und Martin Eschbach» gewann de Coubertin Gold für seine literarische Leistung. In den folgenden Jahren, begeisterten sich Künstler, erster Bedenken zum Trotz, zunehmend für die olympischen Spiele.
Kunst und Sport – geht doch
Der ungarische Architekt Alfréd Hajós gewann 1924 Silber für seinen Entwurf des Schwimmstadions von Budapest. Da stimmte der Sportbezug doppelt: Hajós gewann 28 Jahre zuvor bereits Olympiagold als Schwimmer.
Endlich war die Kunst im Sport angekommen. Zu den Sommerspielen in Amsterdam 1928 wurden über 1000 Werke eingereicht, darunter auch die Pläne für das Amsterdamer Olympiastadion. Die Ausstellung der Werke wurde gut besucht. Doch der Erfolg war nicht von Dauer.
Dreifacher Schweizer Olympiakünstler
1936 in Berlin reichten weniger Künstler ihre Werke ein. Damals holte der Schweizer Grafiker Alex Walter Diggelmann Gold in der Kategorie «Gebrauchsgrafik».
Als nach dem Krieg wieder olympische Spiele stattfanden, wurde der Andrang auf die Kunstdiziplinen nicht grösser.
Dafür war Diggelmann wieder dabei und holte mit zwei Plakaten Silber und Bronze für die Schweiz.
Kunst als olympisches Beigemüse
Es sollte die letzte Olympiade mit künstlerischen Disziplinen sein. Das Interesse hatte zu stark nachgelassen und das IOC argumentierte, dass die Künstler Profis waren.
Im Gegensatz zu den Teilnehmern der Sportdisziplinen, die damals allesamt Amateure waren.
Kunst ist seitdem eine Begleiterscheinung der Spiele. Während die Körper weiterhin getrimmt und gestählt werden, bleibt der künstlerische Geist auf der Strecke.
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