Cool, elegant und auch gemütlich sind seine Möbel – und von bester Qualität. Das war Hans Eichenberger wichtig. In einem Radiobeitrag vor einigen Jahren sagte er: «Das modische Züüg isch nid mi Wält.»
Hans Eichenberger lebte zuletzt in einem Altersheim in Bremgarten bei Bern. Dort starb er bereits am 6. Januar, wie seine Tochter am Freitag bestätigte.
Der 1926 in Grosshöchstetten, Kanton Bern, geborene Schreiner und Zeichner mit eigenem Atelier prägte die Schweizer Wohnkultur vor allem in den 1950er- bis 1960er-Jahren. Nach seinen Entwürfen entstanden Einrichtungen und Möbel in geradlinigem, modernem Stil.
Sein Werk umfasst unter anderem mehr als 35 Stühle und Fauteuils, darunter der Expo-Sessel (1964) und den Saffa-Stuhl (1955).
Eichenberger, der sich selber als «nicht akademischen Designer» bezeichnete, entwarf auch Möbel für Restaurants, Geschäfte, Buchhandlungen und Banken. Seine Arbeiten wurden mehrfach in namhaften Institutionen ausgestellt, unter anderem im Museum of Modern Art (Moma) in New York, im Museum für Gestaltung in Zürich und im Vitra Design Museum in Weil am Rhein (D).
SBB-Wagen mit blau-rotem Stoffbezug
Er war über Jahre in Entwicklungsteams für SBB-Waggons und Ski-Sicherheitsbindungen tätig. Bekannt wurden seine Bahnwagen mit Sitzen in blau-rotem Stoffbezug. Mit dem Skihersteller Head entwickelte er von 1966 bis 1980 Sicherheitsbindungen.
2016 erhielt Eichenberger im Alter von 90 Jahren den Schweizer «Grand Prix Design» für seine «wegweisende Rolle» in der Schweizer Geschichte des Möbeldesigns und der Innenarchitektur des 20. Jahrhunderts. 1954, 1957 und 1958 hatte er bereits den Schweizer Designpreis gewonnen.