-
Bild 1 von 8. 1925 wurde dem Möbeldesigner Emile-Jacques Ruhlmann auf der Pariser Art déco-Ausstellung ein ganzer Pavillon gewidmet. Bildquelle: Wikimedia / russavia.
-
Bild 2 von 8. Die kubische Form ist für das Art déco typisch. Bildquelle: Wikimedia / Uwe Besendörfer.
-
Bild 3 von 8. Ein Blickfang: Ein Hotel im Art déco-Stil an der South Beach im Miami. Bildquelle: Wikimedia / Stefenetti Emiliano.
-
Bild 4 von 8. Art déco, das hoch hinaus will: Das Chrysler Building in New York ist ein Werk des Architekten William Van Alen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 8. Art déco unter Denkmalschutz: Das Kino Le Grand Rex in Paris wurde 1932 eröffnet und dient auch als Club und Theater. Bildquelle: Wikimedia / Claus Obana.
-
Bild 6 von 8. Ein edles Teeservice im Art déco-Stil: Eine Kreation des französischen Gold- und Silberschmieds Jean Puiforcat. Bildquelle: Wikimedia / Apth.
-
Bild 7 von 8. Hier haben es Kekse schön: Emanuel Josef Margold entwarf diese Dose für Bahlsen. Bildquelle: Wikimedia / Christos Vittoratos.
-
Bild 8 von 8. «Victoire»: Eine Glasskulptur des französischen Designers René Lalique. Bildquelle: Wikimedia / Kobac.
Das Kino Le Grand Rex in Paris mit seinem stufenförmigen Eckturm, das Berliner Renaissance-Theater, die ganze South Beach von Miami Beach: eindeutig Art déco – kurz für art décoratif. Dabei ist der Stil gar nicht so einfach zu definieren. Auch fand er seinen Namen erst, als er eigentlich schon vorbei war, aus der kunsthistorischen Rückschau der 1960er-Jahre.
Elegant, edel, aufregend
Am 28. April 1925 eröffnete in Paris die «Exposition internationale des Arts décoratifs et industriels modernes», die Weltausstellung des Kunsthandwerks, die dem Stil später den Namen gab. Hier stellten Architekten, Dekorateure, Dessinateure und Couturiers ihre neuesten Kreationen aus: in edlen Materialien, in elegant geschwungenen Formen, in aufregenden Farben, in sinnlicher Ornamentik, die auch vor dem Dekorativen nicht zurückschreckte. Ganz nach dem stilistischen Motto der 1910er- und 1920er-Jahre: «Le superflu, c'est le nécessaire» – das Überflüssige ist das Notwendige.
Dekorativ, aber zum Brauchen
Vor allem auch Warenhäuser machten den neuen Stil einem breiten Publikum bekannt. Die bekanntesten Schöpfungen des Art déco sind bis heute Gebrauchsobjekte: die Möbel von Emile-Jacques Ruhlmann, das Silber von Jean Puiforcat, die Gläser von René Lalique.
Im Art déco vermischen sich die ornamentalen Ideen des Jugendstils, der Chinoiserien, des Japonisme des Fin-de-siècle mit dem kubistischen Körperbewusstsein und den fiebrigen Linien des Futurismus. Seinen Höhepunkt hatte der Stil in der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre. Mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 waren auch die goldenen Zeiten des Art déco vorüber.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, 100 Sekunden Wissen, 29.4.2015, 6.20 Uhr.