Es riecht, es blubbert, Farben leuchten: Bundesrat Alain Berset weiht am Vortag der offiziellen Biennaleeröffnung einen Schweizer Pavillon ein, der die Sinne anspricht. Die Installation « Our Product » stammt von Pamela Rosenkranz, geboren 1979 in Altdorf.
Pamela Rosenkranz hat den Hauptraum des Pavillons in einen Swimmingpool verwandelt. Er ist nicht mit Wasser gefüllt. Sondern mit 240‘000 Liter einer hautfarbenen Flüssigkeit. Die Oberfläche schlägt Blasen.
Moschusduft und Renaissance
Der ganze Pavillon ist ein Ort, an dem die Wahrnehmung im Zentrum steht: Die Farbe dieser «Swimmingpool»-Flüssigkeit ist die gleiche, wie sie in der Werbung zur Aufmerksamkeitssteigerung eingesetzt wird. Und es ist auch die gleiche Farbe, die in der Renaissance zur Darstellung von Haut verwendet wurde. Ein Kontrast dazu: Das grünes Licht, das sich mit natürlichem mischt. Düfte kommen aus dem Ablaufrohr. Es riecht nach Babyhaut. Später erfährt man: Das ist ein synthetischer Moschusduft.
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Mit diesen Sinnestäuschungen spielt Pamela Rosenkranz, mit der Lenkung der Wahrnehmung, mit der sich verwischenden Grenze zwischen «natürlich» und «künstlich». Ihr Thema ist aber auch die grosse ästhetische Geste.
Der Tiefgang bleibt aus
Trotzdem: Die Installation wirkt eher belanglos, lässt einen gar kalt – gerade im Vergleich zu anderen Beiträgen. Beeindruckender sind zum Beispiel die Pavillons aus Polen oder Deutschland.
Zu entdecken und zu vergleichen gibt es an dieser 56. Ausgabe der Kunstbiennale in Venedig in jedem Fall noch zahlreiche andere Positionen. Insgesamt sind 89 Länder präsent – von Albanien bis Zimbabwe. Die Biennale feiert am Samstag ihre offizielle Eröffnung und dauert bis zum 22. November.