-
Bild 1 von 9. Vintage-Möbel als Zeitmaschine: Arrangement aus der Ausstellung im Museum für Gestaltung. Bildquelle: ZHdK/Regula Bearth.
-
Bild 2 von 9. Dieser Metallband-Stuhl von Marcel Breuer wurde in einem Hühnerstall gefunden. Auch wenn man es ihm vielleicht nicht ansieht: Er ist das teuerste Objekt in der Ausstellung des Museums für Gestaltung. Bildquelle: Embru-Werke.
-
Bild 3 von 9. Die «Chest of Drawers» des niederländischen Designers Tejo Remy besteht aus verschiedenen alten Schubladen. Bildquelle: Gerard van Hees.
-
Bild 4 von 9. Das pastellfarbene Geschirr der Schweizer Firma Rössler ist heute gefragte Sammelware. Bildquelle: ZHdK/Betty Fleck.
-
Bild 5 von 9. Ein Schweizer Designklassiker: Seit fast 200 Jahren gibt es die Sportkleidungsmarke Nabholz. Die bunten Trainerjacken aus den 60er-, 70er- und 80er-Jahren sind immer noch beliebt. Bildquelle: ZHdK/Betty Fleck.
-
Bild 6 von 9. Ein Stück aus der Vintage-Sonnenbrillen-Sammlung «French Part of Sweden» von Grégoire Vuilleumier, besser bekannt als Rapper Greis. Er sammelt und verkauft Brillen wie dieses Dior-Designerstück von 1986. Bildquelle: ZHdK/Betty Fleck.
-
Bild 7 von 9. Den Retro-Look erhält man durch jahrelange, intensive Nutzung, wie bei dieser Jeans-Jacke von Levi's aus den 1960ern. Viele Retro-Produkte sehen aber bereits beim Verlassen der Fabrik alt aus. Bildquelle: ZHdK/Betty Fleck.
-
Bild 8 von 9. Szene aus dem Kurzfilm «The Art of Shabby Chic» von Anirban Ghosh & Satchith Paulose: Der Film zeigt, wie in Indien in Handarbeit neue Möbelstücke auf alt getrimmt werden. Bildquelle: ZHdK.
-
Bild 9 von 9. Vintage ist längst Bestandteil der Populärkultur: Im Musikvideo «Thrift Shop» besingen Macklemore & Ryan Lewis feat. Wanz Brockenhäuser. Und sind entsprechend gekleidet (Regie: Jon Jon Augustavo, 2012). Bildquelle: Jon Jon Augustavo.
Kostbarstes Exponat der Galerie-Ausstellung ist der «Metallband-Stuhl» von Marcel Breuer aus dem Jahr 1935. Um 1990 wurde er in einem Hühnerstall entdeckt, heute geniesst er Kultstatus. Das Gestänge ist original, das Holz wirkt abgenutzt – und gerade das macht den Wert des einfachen Stuhles aus, sagt Karin Gimmi, Kuratorin der Ausstellung «Vintage – Design mit bewegter Vergangenheit».
Auserlesene Jahrgänge
Das Wort «Vintage» ist ein aus dem Französischen übernommener Anglizismus und bedeutete ursprünglich «auserlesener, guter Weinjahrgang». Heute steht der Begriff für die Wertsteigerung, die ein Objekt erfährt, wenn es alt und knapp wird. Auch dann, wenn diese Alterung industriell nur vorgetäuscht wird.
Gerade in unserer Zeit steter Erneuerung werden alte Gegenstände plötzlich zu Objekten der Begierde. Denn die rasanten Veränderungen wecken eine Sehnsucht nach Beständigkeit, wie Gimmi sagt.
Davon profitieren viele Industrien, zum Beispiel die japanischen Produzenten, welche neue Jeans mit Schmutzflecken, Löchern und Flickstellen verunstalten und so die Vintage-Bedürfnisse der jungen Konsumenten befriedigen. Diese Jeans bewegen sich in der aktuellen Herbstkollektion «im obersten Preissegment», liest man auf der Informationstafel.
Das «Brocki»: Für Nostalgiker und Sammler
Die sechs Themenkreise der Ausstellung versammeln insgesamt rund 100 Vintage-Stücke. Das erste Thema heisst «Faszination Brockenhaus». Es erzählt die Geschichte dieser Institutionen, die es in der Schweiz seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt.
Link zum Artikel
Ursprünglich wurden Brockenhäuser vorwiegend von Menschen besucht, denen das Geld für neue Gegenstände fehlte. Heute finden sich im «Brocki» auch viele Menschen auf der Suche nach Sammlerstücken – oder nach einer gewissen Nostalgie. Denn hier findet man noch Objekte mit einer Patina, welche die Zeit überdauert und den ideellen Wert der Dinge gesteigert hat.