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Kunst Gefährlich schön: Das wilde Leben im Fokus der Fotografen

Tauchen mit einem Krokodil, Aug in Aug mit einem Habicht oder auf der Jagd mit einem Fuchs. Gute Naturfotografie braucht mehr als nur Technik. Die Gewinner des «Wildlife Photographer of the Year» werden nach London nun in Basel ausgestellt.

Der Schweizer Fotograf Mirko Zanni wartete in einer der unterirdischen Kalksteinhöhlen auf der kubanischen Halbinsel Zapata auf seinen Moment. Das zwei Meter lange, träge Krokodil kroch ins Wasser und liess sich sanft und scheinbar schwerelos in die Tiefe sinken. Das war der Augenblick. Zanni war dem Tier ganz nah. Er drückte auf den Auslöser. Dem Betrachter stockt der Atem: Das Kubakrokodil gilt als eine der aggressivsten Krokodilarten.

Hier werden Masstäbe gesetzt

Der Wettbewerb «Wildlife Photographer of the Year» ist in diesem Jahr zum nunmehr 51. Mal veranstaltet worden. In der Szene ist er beliebt. Hier werden technische Möglichkeiten reflektiert und neue Massstäbe gesetzt. «Zurzeit geht der Trend hin zu Weitwinkel-Aufnahmen, wo das Tier im Fokus steht, der Lebensraum im Hintergrund aber noch klar erkennbar bleibt», erzählt der Fotograf Thomas Marent.

Dadurch bekommen die Bilder neben der ästhetischen auch eine politische Dimension. Der Betrachter erfährt in einem Begleittext, dass das Kubakrokodil vom Aussterben bedroht ist. Sein Fleisch ist beliebt, die Population von 4‘000 Individuen dementsprechend stark bedroht. Insofern ist Naturfotografie auch Bewahrung von Vergänglichem und gehört deshalb unbedingt in ein lebendiges Naturkundemuseum.

Ausstellungshinweis

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Es ist der renommierteste Wettbewerb für Naturfotografie weltweit: «The Wildlife Photographer of the Year» veranstaltet von der BBC und dem Natural History Museum in London. Die 100 besten Bilder in einer Wanderausstellung auf Tour. Nun wird Ausstellung in Basel gezeigt.

Infos zur Ausstellung im Naturhistorischen Museum Basel

Geduld ist die Mutter der Naturfotografie

Trotz der technischen Möglichkeiten heutiger High-End-Ausrüstungen ist das Ablichten wilder Tiere sehr anspruchsvoll. «Allein mit einer guten Kamera ist es nicht getan», gibt Thomas Marent zu Bedenken. «Dahinter steckt sehr viel Arbeit, Ausdauer, Geduld, Schweiss und Kenntnis über die Tiere.»

Er selbst sei manchmal tagelang auf der Suche nach dem passenden Motiv. Schlage sich durch das Dickicht im Regenwald, harre Stunden in einem Baum aus oder vergrabe sich im tropischen Schlamm.

Brutal und zugleich schaurig schön

In arktischer Kälte bei minus 30 Grad wartete dagegen der Kanadier und Hauptgewinner Don Gutoski, bis ihm ein Rotfuchs vor die Linse kam. Im Maul trägt er den Kopf eines erlegten Polarfuchses. «Die Szene ist voller Symbolkraft», würdigt Lewis Blackwell, Vorsitzender der Jury, das Gewinnerfoto. «Das ist Natur: brutal und zugleich schaurig schön. Das Bild zeigt sehr gut, wie grossartige Naturfotografie Lernen mit Erforschen und dem Ergreifen einer guten Gelegenheit verbindet.»

Die Ausstellung mit ihren einhundert Fotografien aus aller Welt ist Wunderkammer und Kuriositätenkabinett zugleich. Sie ist zugänglich und regt zum Nachdenken an. Eine Ausstellung, die uns einmal mehr vor Augen führt, wie einzigartig und zerbrechlich zugleich Flora und Fauna sind.

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