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Bild 1 von 9. Das Toyo Ito Museum of Architecture (2006-2011) in Imabari-shi, Ehime, Japan. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. Erdbebensicher: Die Sendai Mediatheque (1995-2000) in Sendai-shi, Japan. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. Das Yatsushiro Municipal Museum in Japan. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 9. Mit dem 1986 erstellten Tower of Winds in Yokohama-shi, Japan, erlangte Toyo Ito grössere Bekanntheit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. Zwei Hochhäuser von Toyo Ito auf dem Gelände des Mobile World Congress in Barcelona. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Der Serpentine Pavillon aus dem Jahr 2002 in London. Bildquelle: Frankie Roberto/Wikimedia.
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Bild 7 von 9. Bibliothek der Kunsthochschule Tama in Tokyo (2007). Bildquelle: Robertbaum/Wikimedia.
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Bild 8 von 9. Schlange aus Stahl: Das Stadion der World Games 2009 in Kaohsiung, Taiwan. Bildquelle: Peellden/Wikimedia.
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Bild 9 von 9. Toyo Ito vor dem Hotelturm «Suites Avenue» in Barcelona, dessen Fassade er gestaltet hat. Bildquelle: Keystone.
Frank Gehry, Zaha Hadid, Peter Zumthor, Jean Nouvel – wer mit dem Pritzker-Architekturpreis ausgezeichnet wird, hat das Label «Stararchitekt» auf sicher: Der Preis gilt als höchste Auszeichnung für Architekten. 2013 geht der Preis an den 71jährigen Toyo Ito. Es ist der sechste japanische Architekt seit Beginn der Preisvergabe im Jahr 1979.
Toyo Ito schafft Bauten mit «spiritueller Dimension»
Über 40 Jahre hinweg habe Toyo Ito «zeitlose» Gebäude mit mutigen, neuartigen Konzepten und einer «spirituellen Dimension» geschaffen, gab die Pritzker-Jury als Begründung ihrer Wahl an. Sein Design würde «Licht und Freude» ausstrahlen.
Erste Bekanntheit erlangte Toyo Ito bereits in den 1970er Jahren durch den Bau kleinerer Häuser. Berühmt wurde er mit seinem «Turm der Winde» (1986) in Yokohama, einem 21 Meter hohen Lüftungsschacht mit transparenter Aussenhaut. Über die Jahre trat er als konzeptioneller Architekt hervor, der physische und virtuelle Welt ineinander verschmelzen lässt.
Ein «einzigartiges Meisterwerk»
«Die Jury hat mit Toyo Ito einen sehr experimentellen Architekten ausgezeichnet», urteilt Hubertus Adam, Direktor des Schweizerischen Architekturmuseum. 2001 sei ihm mit der Sendai Mediatheque ein Meisterwerk der zeitgenössischen Architektur gelungen. «Ito schaffte es, das bislang wenig bekannte Raumprogramm für ein Medienzentrum architektonisch anspruchsvoll umzusetzen.»
Für Adam ist die Mediatheque ein «einzigartiges Gebäude». Die erdbebensicher gebaute Bibliothek und Kunstgalerie ist von schrägen Zylindern durchzogen. Diese haben selbst das schwere Beben von 2011 schadlos überstanden.
In Europa ist Toyo Ito bislang wenig präsent. Für die Ausstellung «Berlin-Tokyo/Tokyo-Berlin» (2006) im Berliner Museum Neue Nationalgalerie gestaltete er die obere Halle als eine riesige begehbare Skulptur. In London und Brügge errichtete er zwei Pavillons, ausserdem entstand 2009 in Barcelona ein Hotel. Umso aktiver ist der Architekt in seiner Heimat und in Taiwan, wo er ein Opernhaus sowie das Stadion für die World Games 2009 konzipierte.
Architekt mit sozialem Anliegen
Toyo Ito gilt als Wegbereiter für jüngere Architekten aus Japan. «Er ist nicht nur der Architekt, der baut», sagt Hubertus Adam, «sondern er ist auch Inspirator für die junge Generation – etwa für das Team Sanaa, das erst durch ihn in Europa grössere Bekanntheit erlangte.»
Ausserdem würde er Architektur auch als soziales Anliegen verstehen. Zeugnis dafür ist das Projekt «Home For All», das sich mit neuen Wohnformen nach der Tsunami-Katastrophe auseinandersetzt.
«Es geht ihm darum, warum ein Gebäude entsteht und für wen», sagt Adam. Dies seien letztlich soziale und moralische Anliegen, die in der heutigen Zeit der Stararchitektur oft ins Hintertreffen geraten würden.