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Bild 1 von 11. Paul Klee (1879-1940): Hamammet, 1914, 33. Aquarell und Bleistift auf Papier und Karton. Privatbesitz. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 11. Paul Klee: St. Germain b. Tunis (landeinwärts), 1914, 217. Aquarell auf Papier auf Karton. Centre Pompidou, Paris, Musée national d'art moderne / Centre de création industrielle, Vermächtnis Nina Kandinsky, 1981. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 11. Paul Klee: Motiv aus Hamammet, 1914. Aquarell und Bleistift auf Papier und Karton. Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Legat Richard Doetsch-Benziger. Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 11. Paul Klee: Scene vor einer arabischen Stadt, 1923, 53. Ölpause und Aquarell auf Papier und Karton. The Metropolitan Museum of Art, New York, The Bergruen Klee Collection. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 11. August Macke (1887-1914): Markt in Tunis I, 1914. Aquarell und wenig Deckweiss über Bleistift und Aquarellkarton. Privatsammlung, courtesy Thole Rotermund Kunsthandel, Hamburg. Bildquelle: LWL-MKuK/Rudolf Wakonigg.
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Bild 6 von 11. August Macke: Blick auf eine Moschee, 1914. Aquarellfarbe. Kunstmuseum Bonn, Dauerleihgabe aus Privatbesitz. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 11. August Macke: Landschaft mit hellem Baum, 1914. Aquarell über Bleistift. Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett. Bildquelle: bpk, Jörg P. Anders.
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Bild 8 von 11. August Macke: Kairouan III, 1914. Aquarell über Bleistift auf Zeichenpapier. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Bildquelle: LWL-MKuK/Sabine Ahlbrand-Dornseif.
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Bild 9 von 11. Louis Moilliet (1880-1962), St. Germain bei Tunis, 1914, Aquarell auf Papier. Zentrum Paul Klee. Bildquelle: Pro Litteris, Zürich.
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Bild 10 von 11. Paul Klee am Strand von St. Germain, 1914 (aus dem Fotoalbum von August Macke). Fotograf: August Macke. LWL-Museum für Kunst und Kultur. Westfälisches Landesmuseum, Münster. Bildquelle: LWL-MKuK/Sabine Ahlbrand-Dornseif.
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Bild 11 von 11. Paul Klee und August Macke mit Fremdenführer vor der Barbier-Moschee, Kairuan, April 1914. Fotograf: Louis Moilliet. LWL-Museum für Kunst und Kultur. Westfälisches Landesmuseum, Münster. Bildquelle: LWL-MKuK/Sabine Ahlbrand-Dornseif.
«Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiss das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: Ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler.» Diese flammenden Worte gehören zu den berühmtesten Selbstzeugnissen Paul Klees. Sie finden sich in seinem Tagebuch unter dem Datum 16. April 1914. Da weilte Paul Klee gemeinsam mit seinen Maler-Freunden August Macke und Louis Moilliet in Tunesien.
Im Licht des Südens suchte Klee nach neuen Wegen in der eigenen Kunst. Und wurde fündig: Plötzlich gelangen ihm – der lange von sich geglaubt hatte, ein guter Zeichner, aber nur ein mässiger Maler zu sein – Bilder von unerhörter Farbintensität. Die euphorische Notiz soll er allerdings erst einige Zeit später ins Tagebuch eingefügt haben. Der ehrgeizige Paul Klee wusste offenbar recht gut, was das Publikum im Tagebuch eines erfolgreichen Malers erwartete.
Grosszügige Sammler
Dieses Tagebuch sei eigentlich mehr eine Autobiografie, erklärt Michael Baumgartner, der im Zentrum Paul Klee die Austellung «Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet» eingerichtet hat. In die Schau, und den dazugehörigen Katalog, sind viele neue Forschungserkenntnisse eingeflossen, wie jene zu Klees Nachbesserungen im Tagebuch.
Zudem eint die aufwendige Ausstellung Werke aus 60 Sammlungen und Museen, darunter viele Arbeiten auf Papier, die aus konservatorischen Gründen nur noch selten gezeigt und noch seltener auf Reisen geschickt werden. Doch für «Die Tunisreise» hat mancher Sammler sich ein wenig grosszügiger als sonst gezeigt. Die Reise, die Klee 1914 mit seinen Freunden unternahm, gilt als kunsthistorisch wichtiges Ereignis. Die letzte umfassende Schau, die sich mit der Reise beschäftigt hat, war 1982 in Münster zu sehen, und bei weitem nicht so umfangreich wie die aktuelle Berner Schau.
Tapisserien und Palmen
Geschickt verbindet die Ausstellung kunsthistorische Aspekte mit stimmungsvollem Ambiente. Eine Tisch-Vitrine mit Tagebüchern und Postkarten belegt, wie Klee die Reise dokumentiert und inszeniert hat. Neben Zeichnungen und Aquarellen, die auf der Reise entstanden, sind auch Arbeiten zu sehen, die in den Jahren danach geschaffen wurden, aber deutlich von der Reise inspiriert sind.
Die Ausstellungsarchitektur untermalt angenehm das Reisethema. Die Trennwände, an denen die Bilder hängen, sind so aufgestellt, dass sie an die verwinkelte Enge einer nordafrikanischen Stadt erinnern. Sandfarbene Wände, Tapisserie und Lederwaren, die Moilliet aus Tunis mitgebracht hatte sowie Schattenspiele, die Palmen und ornamentale Fenstergitter zeigen, zaubern einen Hauch von Orient in den Ausstellungssaal. Die Tunisreise wird so auch für Besucher zum Erlebnis.