Roy Lichtenstein ist einer der grössten amerikanischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Und er gehört mit Andy Warhol zu den Vätern der Pop Art. Seine Gemälde der 60er-Jahre gingen um die Welt – und wurden zu Ikonen der modernen Kunst. Dazu gehören die überdimensionierten Comic-Zeichnungen, zum Beispiel von Mickey Mouse. Oder die blonden Pin-up-Girls aus den Comic-Heftchen jener Zeit.
Werke, welche die Gesellschaft hinterfragen
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Doch Roy Lichtenstein (1923-1997) hat viel mehr zu bieten. «Wir zeigen bewusst auch weniger bekannte Aspekte seines Schaffens», erklärt Camille Morineau, Ausstellungskommissarin und Konservatorin am staatlichen Museum für moderne Kunst. «Dazu gehören Skultpuren und Drucke, die erstmals in Paris zu sehen sind.»
Morineau will dem Publikum einen neuen, vielfältigeren Blick auf Lichtensteins Gesamtwerk ermöglichen. «Die besondere Kraft in Lichtensteins Werk ist seine verspielte Distanz, die gesellschaftliche Veränderungen hinterfragt, ohne ins Zynische abzugleiten.» Diese Herangehensweise habe er seine ganze Karriere lange gepflegt, was in der Ausstellung deutlich zu spüren sei.
Interpretationen von Klassikern
Lichtenstein beschäftigte sich mit der Konsumgesellschaft und den Auswirkungen der Werbung. Inspiration suchte und fand er auch in früheren Epochen der Kunstgeschichte, insbesondere bei Künstlern der klassischen Moderne. Er interpretierte Werke von Picasso, Matisse, Léger, Monet, Pollock oder Mondrian auf seine Weise.
Das Centre Pompidou Paris stellt rund 140 Arbeiten von Lichtenstein aus, fast ein Drittel davon sind Skulpturen. Die Ausstellung übernimmt wesentliche Teile der grossen Roy-Lichtenstein-Retrospektive, die seit Mai 2012 zuerst in Chicago, dann in Washington und London Station machte – und nun in Paris, bis zum 4. November 2013.