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Die Museen öffnen wieder: ein Ausstellungs-Überblick
Aus Kultur-Aktualität vom 24.02.2021. Bild: Keystone
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Kunst trotz Corona Diese Ausstellungen müssen Sie jetzt besuchen

Na endlich: Die Kunst kann sich wieder sehen lassen. Nach langen Wochen Corona-bedingtem Lockdown sind die Schweizer Museen nach Entscheid des Bundesrates ab dem 1. März wieder offen. Welche Ausstellungen sich besonders lohnen? Wir setzen Sie ins Bild.

Region Basel – Tattoos und Taeuber-Arp

Was: Die Familie Leu aus Sainte-Croix ist international bekannt für ihre Tätowierungen. Eine Kunstform, die lange Zeit nicht als Kunst anerkannt wurde. Das Museum Tinguely eröffnet morgen Dienstag die Ausstellung «Leu Art Family. Caresser la peau du ciel».

Für wen: Eine Ausstellung für alle, die Tattoos lieben oder die ihren Kulturhorizont erweitern wollen. (bis 30. Oktober)

Eine Illustration eines maskenartiken Gesichts auf violettem Hintergrund.
Legende: Felix und Loretta Leu finanzierten sich in den 1970er-Jahren mit dem Tätowieren lange Reisen mit ihren Kindern. In der Ausstellung gibts Werke von allen Familienmitgliedern zu sehen. Museum Tinguely / Art Leu Family

Was: Im Kunstmuseum Basel sind zur Zeit noch neue Werke aus der Emanuel Hoffmann Stiftung zu sehen. Doch darf man sich schon auf die grosse Sophie Taeuber-Arp Ausstellung «Gelebte Retrospektive» freuen, in der die Künstlerin als wichtige Pionierin der Abstraktion gezeigt wird.

Für wen: Eine Ausstellung für alle, die an Schweizer Kunst interessiert sind, an intelligenten Frauen und an Kunst der Moderne. (20. März – 20. Juni)

Eine Frau schaut hinter einer Kugel hervor
Legende: Die umfassende Retrospektive «Gelebte Abstraktion» entsteht in Kooperation mit dem Museum of Modern Art, New York und der Tate, London. Kunstmuseum Basel

Region Aarau / Solothurn – Rätsel und Räume

Was: Emma Kunz, Medium, Heilerin und einst eine Aussenseiterin der Kunstwelt, fasziniert immer mehr Kunstfreunde und Kunstliebhaberinnen. Ihre geometrischen Zeichnungen sind rätselhaft. Das Aargauer Kunsthaus zeigt ab nächster Woche Arbeiten von Emma Kunz im Dialog mit internationaler zeitgenössischer Kunst.

Für wen: Eine Ausstellung, die sicher nicht nur Kunstinteressierte anspricht, sondern auch alle, die sich für Naturheilkunde und Naturphilosophie interessieren. (bis 24. Mai)

Eine Kugel in einem Raum, auf der Wasser zu sehen ist.
Legende: Die Emma-Kunz-Ausstellung im Aargauer Kunsthaus ist etwas für Kunstinteressierte und Natur-Liebhaber. Kunsthaus Aargau / Emma Kunz

Was: Claudio Moser setzt sich in Fotografien und Malerei mit architektonischen Strukturen auseinander. Im Kunstmuseum Solothurn richtet er eine Ausstellung ein, in denen er mit den Mitteln der Malerei auf die Museumsräume reagiert.

Für wen: Eine Schau für alle, die das Geheimnisvolle im scheinbar Nüchternen mögen. (Bis 24. Mai)

Ein Bild eines Halms vor violetter Wüste
Legende: Die Faszination im Einfachen: «Ramat HaNegev» von Claudio Moser. Claudio Moser

Region Zürich – Altbewährtes, neu entdeckt

Was: Das Haus Konstruktiv öffnet eine Ausstellung mit Werken, die neu in der hauseigenen Sammlung sind. Kombiniert werden die neuen Stücke mit selten gezeigten Arbeiten, die sich schon länger im Depot befinden. «Reset», so der Titel der Schau, gibt interessante Einblicke in die Entwicklung der Sammlung.

Für wen: Nicht nur Fans konstruktiver Kunst werden diese Ausstellung mögen. (Bis 16. Mai)

Ein weisser Raum in dem Blätter auf dem Boden liegen.
Legende: Mixt Neues mit Altbewährtem: «Reset» im Haus Konstruktiv. Haus Konstruktiv

Was: Um ökologische Entwicklungen geht es in «Potential Worlds – Eco Fictions» im Migros Museum. Eine Gruppenausstellung rund um das Verhältnis Mensch-Natur und die Frage: Welche Rolle kann Kunst im Umgang mit ökologischen Fragen spielen?

Für wen: Eine Ausstellung für alle, die erwarten, dass Kunst sich einmischt. (Bis 9. Mai)

Ein Haus mit leuchtender Schrift darauf.
Legende: «Potential Worlds – Eco Fictions» zeigt, wie Mensch und Natur aufeinander wirken. Zheng Bo / douardu Malingue Gallery / Migros Museum

Was: Das Kunsthaus Zürich zeigt noch bis Anfang April Arbeiten von Ottilie Wilhelmine Roederstein. Die Schweizer Künstlerin wurde zu ihren Lebzeiten im gleichen Atemzug wie Ferdinand Hodler oder Cuno Amiet genannt.

Roederstein hielt sich an die für Künstlerinnen vorgesehenen Konventionen – begann aber früh das für malende Frauen vor­gesehene Terrain, zu verlassen und wagte sich auch an religiöse Bilder und Akte heran. Nach ihrem Tod 1937 wurde sie indes restlos vergessen. Eine grosse Wiederentdeckung!

Für wen: Alle, die sich vom rebellischen Geist anstecken lassen wollen. (Bis 5. April)

Ein Mann mit Kranz und nacktem Oberkörper.
Legende: Ottilie W. Roederstein, The Victor, 1898 Oil on cardboard, 91 x 69.8 cm Städel Museum, Frankfurt am Main, Kunstmuseum Zürich / Städel Museum, Frankfurt am Main

Region Ostschweiz – Elektrisierendes

Was: Das Kunstmuseum St. Gallen zeigt in «Welt am Draht» elektrisch angetriebene Kunst, von Lichtinstallation bis Video. Mit Arbeiten von Roman Signer, Pipilotti Rist, Jason Rhoades, Rainer Werner Fassbinder und vielen anderen.

Für wen: Eine Ausstellung, die sicher nicht nur Technik-Fans Spass macht. (bis 29. August)

Eine Frau steht vor einem Kunstwerk auf dem eine Flamme zu sehen ist.
Legende: On Fire: Auch Arbeiten der Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist sind in St. Gallen zu sehen. Keystone / HERBERT PFARRHOFER

Region Bern - Auf und Daros

Was: «Tools for Utopia» im Kunstmuseum Bern zeigt Werke aus der Daros Collection – einer renommierten Sammlung lateinamerikanischer Kunst des 20. Jahrhunderts. Der Fokus der Ausstellung liegt auf utopischer Kraft der Kunst: Kunst als Gegenspieler in totalitären Systemen, Kunst als Erneurer in post-totalitären Gesellschaft.

Für wen: Kritische Geister, die schnell sind. Die Ausstellung ist nur noch bis 21. März zu sehen.

Was: Reisen stehen im Fokus der beiden Ausstellungen im Zentrum Paul Klee. «Mapping Klee» dokumentiert die Reisen des namengebenden Grossen der Moderne. (bis 25. April) Die Ausstellung «Aufbruch ohne Ziel» porträtiert Annemarie Schwarzenbach als weitgereiste Reportage-Fotografin.

Für wen: Menschen, die das Fernweh plagt (Bis 9. Mai)

Bunte Kreise
Legende: Im Zentrum Paul Klee gibts die Reisen des Kunstpioniers der Moderne zu sehen. Paul Klee / Zentrum Paul Klee

Was: Das Kunsthaus Langenthal richtet ein «Heim für obsolete Medien» ein. Der Solothurner Künstler und Musiker Flo Kaufmann hat veraltete Ton- und Bildträger zusammengetragen: Super 8 Filme, Kassetten, Schallplatten nebst den dazugehörigen Geräte. Gemeinsam mit anderen Kunstschaffenden bastelt er daraus Sound-Objekte, Installationen.

Für wen: Ein wunderbares Ausstellungsprojekt für alle die wissen: Kunst darf auch mal richtig Spass machen. (Bis 20. Juni)

Ein leuchtendes Geflecht hängt in der Mitte eines Raumes
Legende: In «Tools for Utopia» wird die Kunst zum Gegenspieler totalitärer Systeme. Keystone / PETER KLAUNZER

Region Luzern / Solothurn - Täuschend echt

Was: Der belgische Künstler Rinus van de Velde erschafft aus Filmen, Kartonkulissen, Keramikfiguren und Styropor wundersame Gegenwelten zum rational durchgeplanten Alltag. Sein Werk ist eine Art grosser fiktionaler Künstler-Autobiografie – mit selbstironischem Augenzwinkern.

Für wen: Das Kunstmuseum Luzern zeigt van de Veldes Arbeiten in einer Ausstellung für alle, die gern ganz tief in fabelhafte Kunstwelten eintauchen. (Bis 20. Juni)

Eine bunte Maschine steht in einem Raum
Legende: Rinus van de Velde lässt Welten aus Styropor und Karton entstehen. Kunstmuseum Luzern / Van de Velde

Die Lage kann sich immer wieder ändern. Bitte informieren Sie sich vor jedem Ausstellungsbesuch.

SRF2 Kultur, Kultur Aktualität, 24.02.2021, 17:10 Uhr.

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