Die Deutsche Bundeskunsthalle in Bonn hat am Dienstagmittag erste Kunstwerke aus dem Erbe des 2014 verstorbenen Sammlers Cornelius Gurlitt präsentiert.
Es war nur ein erstes kleines Zückerchen, denn Anfang November startet in Bonn und in Bern eine grosse Doppelausstellung mit Werken aus dem ebenso spektakulären wie umstrittenen Kunstkonvolut.
Monet, Maillol, Rodin
Zu sehen waren unter anderem ein Gemälde von Claude Monet, Papierarbeiten von Aristide Maillol und eine Marmorskulptur von Auguste Rodin. Rund 200 der in Bonn gezeigten Werke stehen unter Raubkunstverdacht, wie Ausstellungskuratorin Agnieszka Lulinska sagte.
Die Kunstsammlung von Cornelius Gurlitt wurde vor fünf Jahren entdeckt. Die Aufarbeitung der Herkunft der Werke steht noch immer vor grossen Schwierigkeiten. Erst bei gut einem Drittel der Gurlitt-Werke ist die Herkunft ermittelt.
Die Schicksale der jüdischen Kunsthändler
«Wir müssen uns wahrscheinlich damit abfinden, dass bestimmte Provenienzen nie endgültig geklärt werden», führte Kuratorin Lulinska aus.
Bundeskunsthallen-Intendant Rein Wolfs sagte, die Bonner Gurlitt-Schau wolle keine «Best-of»-Kunst präsentieren, sondern auch die Schicksale der verfolgten, meist jüdischen Kunsthändler und Sammler darstellen. «Wir wollen die Menschen zeigen, die hinter den Werken stehen.»
«Entartete Kunst» in Bern
Während sich die Bonner Ausstellung auf den NS-Kunstraub und die oft ungeklärte Herkunft der Werke konzentriert, wird es Kunstmuseum Bern um «entartete Kunst» gehen.
Auch dort sind erste Werke aus dem Gurlitt-Konvolut eingetroffen. Das Haus will am Freitag informieren und Werke präsentieren.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kulturnachrichten, 27.06.2017, 16:30 Uhr