Zum Inhalt springen

Mit 85 Jahren Aktionskünstler und Maler Günter Brus gestorben

Der Skandalkünstler Günter Brus schockierte mit seiner Körperkunst. Nun ist der Österreicher gestorben.

Der einst geschmähte, dann gefeierte österreichische Aktionskünstler und Maler Günter Brus ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 85 Jahren, wie der Leiter des Bruseums, Roman Grabner, der Deutschen Presse-Agentur sagte .

Brus war Mitbegründer des Wiener Aktionismus, einer Art Körperkunst, die in den 1960er-Jahren das Publikum schockierte. Er lebte in den 1970er-Jahren vorwiegend in Berlin.

Das Bruseum

Box aufklappen Box zuklappen

Das Bruseum ist eine Dauerausstellung in der Neuen Galerie Graz, die dem Gesamtwerk von Günter Brus gewidmet ist.

Die Sammlung zeigt Werke aus seinen 60 Schaffensjahren, darunter Zeichnungen, Fotomappen, Aktionsskizzen, Druckgrafiken und sogenannte Bild-Dichtungen, die Brus erfand: Text-Bild-Dialoge, in denen das Bild und die Dichtung gleichbedeutend nebeneinanderstehen.

«Günter Brus war eine der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, der mit seiner Kunst an die Grenzen gegangen ist und seinen Körper sprichwörtlich der Zerreissprobe ausgesetzt hat», schrieb Grabner in einer Würdigung. «Er hat bedingungslos für die Kunst gelebt und nie vor den Konsequenzen seiner Radikalität zurückgeschreckt.»

Ein Mann schaut nach oben, hält sich die Hand über die Augen, um nicht geblendet zu werden. Hinter ihm hängt ein Bild.
Legende: Der österreichische Künstler Günter Brus steht vor seinem Werk mit dem Titel «Neuer Schilfgesang». Brus hat seinen Körper in den Mittelpunkt seiner Kunst gestellt, sich selbst verletzt und sich immer wieder nackt in Szene gesetzt. KEYSTONE/DPA/Michael Kappeler

Brus wurde durch die sogenannte «Uni-Ferkelei» berühmt. Die Aktion, die die Gesellschaft aus der Nachkriegslethargie holen sollte, schockierte das Publikum. Brus war zwar als Aktionist bekannt, aber die Phase spektakulärer Aktionen nahm nach Angaben des Bruseums nur sieben der 60 Schaffensjahre in Anspruch.

Meistgelesene Artikel