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Okwui Enwezor gestorben Ein Weltbürger, der seinen Wurzeln treu blieb

Er war einer der bedeutendsten Kuratoren der Kunstszene weltweit. Nun ist Okwui Enwezor mit 55 Jahren gestorben.

Okwui Enwezor prägte sieben Jahre lang als künstlerischer Leiter das Haus der Kunst in München. Zuvor leitete er die documenta 11 in Kassel (2002) und die 56. Biennale von Venedig (2015).

Seinen Fokus legte der aus Nigeria stammende Okwui Enwezor auf zeitgenössische Kunst, vor allem moderne afrikanische Kunst. Als beratender Kurator war er etwa an der Ausstellung «Making Africa» über afrikanisches Design im Vitra Design Museum beteiligt.

2011 bis 2018 leitete Okwui Enwezor das Haus der Kunst. Im «Spiegel» sagte er 2018, er habe das Gefühl, in München nicht mehr erwünscht zu sein. Trotzdem zog er eine positive Bilanz: «Ich trete zu einem Zeitpunkt zurück, an dem das Haus der Kunst eine künstlerische Position der Stärke erreicht hat.»

Tod mit 55 Jahren

Allerdings hatte das Haus turbulente Zeiten hinter sich. Massive Geldprobleme wurden bekannt. Die Nähe von Angestellten zu Scientology und Fälle sexueller Belästigung sorgten für Schlagzeilen.

Kurz nach dem Abschied machte Enwezor seine Krebserkrankung öffentlich. Daran starb er nun im Alter von 55 Jahren.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kulturnachrichten, 15.3.2019, 16.30 Uhr

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