Als wäre die Hektik an der bevorstehenden Prêt-à-Porter-Modeschau in Paris nicht schon gross genug ohne eine Untersuchung der Polizei. Nun ist aber der Vorsitzende des Moderats, Olivier de la Fontaine (Jean-Pierre Cassel), tot in seiner Limousine aufgefunden worden. Die Ordnungshüter vermuten augenblicklich ein Attentat auf den einflussreichen Herrn, der in Tat und Wahrheit unglücklicherweise an seinem Schinkensandwich erstickt ist.
Alle, die ihn kannten, werden von den Inspektoren Forget (Michel Blanc) und Tantpis (Jean Rochefort) der Tat verdächtigt, auch seine Frau Isabella de la Fontaine (Sophia Loren), obschon sie mit ihm seit Jahren nicht mehr gesprochen hat, und seine Geliebte Simone Lowenthal (Anouk Aimée), die mit ihrer kommenden Show endlich den Durchbruch schaffen will.
Ihren Teil zu den chaotischen Ermittlungen tragen die beiden amerikanischen Reporter Anne Eisenhower (Julia Roberts) und Joe Flynn (Tim Robbins) bei, auch wenn sie mehr Zeit miteinander im Hotelzimmer zubringen. Dann ist da noch der mysteriöse Sergei Oblomov (Marcello Mastroianni), der die Garderoben anderer Leute plündert. Ungeachtet all dieser Turbulenzen verfolgen die Magazin-Redaktorinnen Regina Krumm (Linda Hunt) von Elle, Sissy Wanamaker (Sally Kellerman) von Harper's Bazaar und Nina Scant (Tracey Ullman) von British Vogue eine ganz andere Beute: Sie sind hinter dem aktuell heissesten Fotografen Milo O'Brannagan (Stephen Rea) her und möchten ihn je für einen Exklusiv-Vertrag gewinnen.
Herrliches Chaos
Der 2006 verstorbene Robert Altman, berühmt für seine ebenso präzisen wie unerbittlichen Zeitgemälde, nimmt in «Prêt-à-porter» die Modeszene aufs Korn. Nicht so sehr als kritischer Moralist, sondern um sich einen Jux zu machen. Vor dem Hintergrund der weltgrössten Modeschau in Paris beschwört der Meisterregisseur ein herrliches Chaos herauf und schmückt es mit der Crème von Hollywood und der wirklichen Modewelt.
Da finden sich Legenden wie Sophia Loren und Marcello Mastroianni wieder, die bereits in «Matrimonio all'italiana» die Leinwand geteilt haben. Julia Roberts zeigt sich neben Multi-Talent Tim Robbins von der komischen Seite. Kim Basinger stöckelt als seichte TV-Reporter-Blondine durch die Gegend, während Rupert Everett, der als junger Mann selber gemodelt hat, hier mit seiner Vergangenheit abrechnet. Die Hollywood-Liste lässt sich mit Danny Aiello, Teri Garr, Richard E. Grant, Linda Hunt, Lyle Lovett und Forest Whitaker fortsetzen. In diese illustre Schar mischen sich echte Designer wie Christian Lacroix, Issey Miyake, Gianfranco Ferre und Jean-Paul Gaultier sowie die Supermodels Naomi Campbell, Christy Turlington und Carla Bruni.
SRF zeigt «Prêt-à-Porter» im Rahmen der «SRF Fashion Week» .