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u40 – junge Schweizer Kunst Julian Charrière: Fragen rund um das Klima in poetischen Bildern

Julian Charrière stellt 2017 im Arsenale, einem der zentralen Ausstellungsorte der Biennale in Venedig, aus. Ein Ritterschlag für den 29-Jährigen, der mit seiner Kunst unsere Geschichte, Umwelt und Zukunft erforscht.

Das Projekt «u40»

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Wie arbeiten Künstler unter 40 in der Schweiz? Wovon und wofür leben sie? Das Projekt u40 der Sternstunde Kunst gibt in zwei Dokumentarfilmen während 5 Jahren Einblick in das Leben und Werk von 5 jungen Schweizer Künstlerinnen und Künstlern.

2013, zu Beginn der filmischen Langzeitbeobachtung «u40 – Junge Künstler in der Schweiz», war Julian Charrière kurz vor dem Abschluss seines Masterstudiums bei Olafur Eliasson. In Berlin hatte er drei Ausstellungen gleichzeitig, bekam kaum Schlaf und wirkte überarbeitet.

In einer dieser dieser Ausstellungen «On The Sidewalk, I Have Forgotten The Dinosauria» gelang es ihm, Fragen zur Umwelt in poetische Bilder umzusetzen. Fotografien zeigen ihn, wie er auf einem Eisberg stehend mit einem Bunsenbrenner in der Hand versucht, den Eisberg zu schmelzen.

Unorte an der Grenze zum Kitsch

2015 erhielt Charrière den Manor-Kunstpreis und damit die Eintrittskarte zu einer ersten Einzelausstellung in einem Kunstmuseum. Und zwar in seiner Heimatstadt Lausanne. Er baute eine Art archäologische Ausgrabungsstätte aus Lithium-Salzblöcken, für ihn der Rohstoff der Zukunft.

Seit Abschluss seines Studiums treibt es Charrière durch die Welt. Denn mit seiner Kunst macht er sich Gedanken über die Welt. Er reist zum Beispiel nach Kasachstan in atomverseuchte Gebiete. Auch an Unorte, die er fotografisch festhält.

Inzwischen stehen Charrière grössere Budgets zur Verfügung als zu Studentenzeiten. Doch rastlos investiert er immer wieder in grosse, aufwändige Kunstprojekte. Letzten Herbst war er fast drei Monate auf den Marshallinseln, wo die ersten Atomversuche der Amerikaner stattfanden. Überirdisch schöne Fotografien entstanden, fast an der Grenze zum Kitsch.

Der Weg zu internationalem Format

«Man muss als Künstler sichtbar sein, sonst wirst du nicht wahrgenommen», sagt Julian Charrière auf die Frage, warum er so viel unterwegs ist.

Alltag gibt es für Julian Charrière selten. Wenn er mal an seinem Wohnort in Berlin ist, geniesst er die Momente, in denen er mit der U-Bahn in sein Studio in einer alten Malzfabrik fährt und Zeitung lesen kann. Mehr Normalität liegt nicht drin.

Julian Charrière sieht sich in der Tradition der grossen Landschaftsmaler wie William Turner oder Caspar David Friedrich. Er will der Landschaft von heute ein Gesicht geben und dazu anstossen, über die Zukunft der Erde nachzudenken. Spätestens mit der Einladung an die Biennale Venedig, wo er im Arsenale seine Arbeit vorstellt, hat Julian Charrière internationales Format erreicht.

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