Er war Maler, Bildhauer, Grafiker – und Jazzmusiker. Am Dienstag ist der deutsche Künstler A.R. Penck im Alter von 77 Jahren in Zürich gestorben. Penck, der eigentlich Ralf Winkler hiess, sei länger krank gewesen, teilte die Galerie Michael Werner mit.
Das künstlerische Multitalent wurde am 5. Oktober 1939 in Dresden geboren. Penck gilt als bedeutender Gegenwartskünstler und Vater der «Neuen Wilden».
Penck wurde mit seiner Bildsprache aus Strichmännchen mit erigierten Penissen, Kreuzzeichen, Totenköpfen und beissenden Hunden bekannt. Mit seiner Kunst thematisierte er die Teilung Deutschlands und die Suche des Individuums nach einer freien Gesellschaft.
Im Visier der Stasi
Von 1969 an bekam Penck mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR zunehmend Probleme. Seine Bilder wurden beschlagnahmt und seine Mitgliedschaft im Verband Bildender Künstler der DDR abgelehnt.
1980 wurde Penck aus der DDR ausgebürgert. Penck siedelte in den Westen über und zog kurz darauf nach Paris.
Mehr Anerkennung verdient
Von 1989 bis 2005 war Penck Grafik-Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Der Kunsthistoriker Siegfried Gohr, der ebenfalls lange an der Akademie lehrte, sagt, dass Penck im Westen noch nicht die eigentlich verdiente Anerkennung bekomme habe.
Lange vor Keith Haring (1958-1990) habe Penck mit abstrahierten Figuren gearbeitet. Lange vor Basquiat (1960-1988) habe er eine Bilderzeichensprache entwickelt. Zuletzt lebte Penck in Irland.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kulturnachrichten, 4. Mai 2017, 6.20 Uhr.