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Die Aktion «Liber» ist startklar
Aus Rendez-vous vom 28.10.2021. Bild: Keystone
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Aktion «Liber» Der Bon ist da, der Bücher billiger macht

Mehr Buch für weniger Geld: Heute startet das im April angekündigte Selbsthilfeprojekt «Liber» der Schweizer Buchbranche.

Der Liber ist vieles in einem: ein Büchergutschein, ein Crowdfunding, eine Spende, bei der man mit ein wenig Verzögerung einen höheren Gegenwert erhält. Wer ab heute mit 60 Franken die Idee von Liber unterstützt, erhält noch vor Weihnachten einen Liber – also einen Büchergutschein – im Wert von 100 Franken zugeschickt. Und wer 30 Franken einzahlt, bekommt einen Liber im Wert von 50 Franken.

Damit kann man in jeder Buchhandlung Bücher kaufen – nur vor Ort, nicht online. «Der Clou ist, dass die Leserinnen und Leser etwas zurückbekommen, dessen Wert von Stiftungen, Städten, Kantonen erhöht wird», erklärt Tanja Messerli, Geschäftsführerin des Schweizer Buchhändler und Verleger Verbandes (SBVV).

Limitierte Auflage

Erhöht um insgesamt 400'000 Franken. So viel Geld haben die verschiedenen Verbände der Buchbranche aus allen Sprachregionen in nur einem Jahr bei Stiftungen, Kantonen und Städten eingesammelt.

Damit lassen sich Liber-Bons im Wert von einer Million Franken subventionieren. Die Menge Liber ist also limitiert. Es stehen 3500 Liber à 100 Franken und 16'500 Liber à 50 Franken zur Verfügung.

Entstanden sei die Idee aus der Not der schreibenden Zunft während der Pandemie, erzählt Tanja Messerli vom SBVV. «Die eineinhalb Jahre ohne Lesungen und mit eingeschränkter persönlicher Vermittlungsmöglichkeit für Neuerscheinungen der Schweiz haben das fast täglich gezeigt: Die Schweizer Buchlandschaft geht in den Online-Shops unter.»

Schwerpunkt Schweiz

Die Pandemie habe Schweizer Autoren und Autorinnen unsichtbar gemacht, weil Lesungen, Buch-Festivals und Vernissagen weggefallen seien, sagt auch Nicole Pfister Fetz, Geschäftsführerin von Autorinnen und Autoren Schweiz.

Auch sie setzt grosse Hoffnungen in die Aktion. «Liber ist für Autorinnen und Autoren eine Möglichkeit, wieder mehr Aufmerksamkeit auf das Schweizer Buchschaffen zu lenken. Das ist sehr wichtig.»

Die Aktion Liber setzt den Schwerpunkt auf Schweizer Literatur. Deshalb gibt es auch eine Veranstaltungsreihe mit Schweizer Autoren und Autorinnen: Man will dem Publikum das literarische Schaffen nach der Pandemie-bedingten Stille wieder bewusst machen.

«Das Wichtigste für unsere Autorinnen und Autoren ist, dass so viel wie möglich lesen», sagt Nicole Pfister Fetz von Autorinnen und Autoren Schweiz.

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Lesen in Zeiten von Corona – die Buchbranche in der Krise
aus Kontext vom 21.05.2020. Bild: Keystone / Gaetan Bally
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Innovative Idee

Beide Geschäftsführerinnen sind stolz darauf, dass die Hilfe zur Selbsthilfe gelungen ist. «Dass alle Verbände in allen Landesteilen die Idee Liber unterstützt und gemeinsam umgesetzt haben, ist wohl einzigartig», ergänzt Tanja Messerli vom SBVV.

Ihr sei kein anderes Projekt bekannt, das von allen Verbänden eine Branche aus eigener Kraft gestemmt werde und so in dieser schwierigen Covid-Zeit zu einer Art Konjunkturprogramm werden könne. Eine schwierige Zeit, auf die die Schweizer Buchszene innovativ reagiert hat.

Radio SRF 1, Rendez-vous, 28.10.2021, 12:40 Uhr;

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