Zum Inhalt springen

Der Literaturclub empfiehlt Lieblingsautoren und Bücher, die keine sind

Hier kracht es gleich. Und auch die Kunst kommt zu Wort: die Buchtipps der «Literaturclub»-Kritikerinnen und -Kritiker.

  • Milo Rau hat etwas für alle, die nicht 50 Bücher lesen wollen, sondern nur eines: «Der lange Sommer der Theorie» von Philipp Felsch. Das Buch erzählt Theoriegeschichte von Adorno bis Christian Kracht nicht anstrengend, sondern sehr anekdotisch.
  • Martin Ebel empfiehlt alles vom Schriftsteller Leo Perutz. Dieser in Prag geborene, in Wien aufgewachsene und nach Israel emigrierte Autor ist für ihn ein Meister der Plot-Führung. Perutz hat viele historische Romane verfasst. «Nachts unter der steinernen Brücke» spielt im Prag des 15. Jahrhundert und ist ein guter Einstieg.
  • Ursina Lardi bringt das Buch eines ihrer Lieblingsautoren: «Jesus’ Sohn» ist der Einstieg ins Werk von Denis Johnson. Dieser Autor hat einmal empfohlen, nackt zu schreiben – um das zu schreiben, was man nicht sagen würde. Denis Johnson «liebt seine Figuren abgöttisch» – und führt die Lesenden in Abgründe von Sucht, Sünde, Kriminalität.
  • Nicola Steiner empfiehlt etwas Witziges und Einfallsreiches vom Künstlerduo Lutz & Guggisberg. «Vergleichende Komparatistik» heisst ihr Katalog, in dem sie viele Bücher versammeln, die es gar nicht gibt. Sie existieren nur als Buchmodell aus Sperrholz. Einer der Titel: «Wie stampfe ich in nützlicher Frist einen modernen Themenpark aus dem Boden».

Sendung: SRF 1, Literaturclub, 2.3.2021, 22:20 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel